Kamp-Lintfort/Düsseldorf. .

„Das wird die beste Laga, die NRW je gesehen hat“, postete ein überglücklicher Bürgermeister Christoph Landscheidt via Facebook noch vor seiner Fahrt in die Landeshauptstadt und bestätigte damit, was in sozialen Netzwerken schon in der Nacht die Runde gemacht hatte: Kamp-Lintfort wird 2020 Gastgeber der Landesgartenschau!

Für ein spontanes Ständchen im Landtag waren am Dienstag auch 20 Schüler des Laga-Projektchors mit der Delegation nach Düsseldorf gereist, wo Umweltminister Johannes Remmel und Verkehrsminister Michael Groschek am Mittag auf der Landespressekonferenz die heiß ersehnte Nachricht auch ganz offiziell verkündeten. Die nahm Landscheidt im „Sieger-T-Shirt“ mit der Aufschrift „Landesgartenschau 2020“ entgegen: Vor zehn Jahren habe Kamp-Lintfort mental am Boden gelegen, jetzt gebe es einen Aufbruch, freute sich der Bürgermeister.

„Bei der Bewerbung Kamp-Lintforts sprühte das Engagement der gesamten Bürgergesellschaft“, lobte der Umweltminister. Weiter begründete er seine Entscheidung mit dem spannungsreichen Konzept der Stadt und unterstrich die besondere Notwendigkeit, mit dem ehemaligen Bergwerk West eine 40 Hektar große Industriebrache im Herzen der Stadt zu entwickeln.

„Man fühlt sich jetzt belohnt für die viele Arbeit“, sagte Bürgermeister Landscheidt, „das ist schon eine tolle Sache.“ Ab heute aber gehe die Arbeit los, erste Gespräche über die neu zu gründende GmbH mit der Landesarbeitsgemeinschaft Gartenbau und Landespflege NRW laufen an. Außerdem müsse man mit dem Land über die möglichen Fördermittelzugänge ins Gespräch kommen. „Man meint immer, vier Jahre sind noch viel Zeit, das ist aber nicht so. Wir müssen noch in diesem Jahr die organisatorischen Voraussetzungen schaffen“, so Landscheidt.

Die größte Herausforderung wartet vielleicht aber doch auf Verkehrsminister Groschek – nämlich ein Bahnanschluss für Kamp-Lintfort. Und Groschek lehnte sich gestern weit aus dem Fenster: „Es wäre eine Schande, wenn es nicht gelingen würde, die alte Trasse zu reaktivieren, damit die Endhaltestelle 2020 in der Landesgartenschau liegt.“ Er sagte Landscheidt das „herausragende Interesse“ des Landes an einer Anbindung Kamp-Lintforts an den Personennahverkehr zu.