Neukirchen-Vluyn/Kamp-Lintfort. . Fitnesstrainer Kevin Grafen ist begeisterter Hobby-Koch. Im ZDF-Fernsehstudio tischte er vor laufenden Kameras Lachs mit Kartoffelkruste auf.
Irgendwann hatte Kevin Grafen das Mensa-Essen und die ewigen Spaghetti mit Ketchup einfach satt. Er wollte leckeres Essen, gut und gesund, mehr Abwechslung auf dem Tisch. Also stellte er sich selbst an den Herd – und fand prompt Spaß am Kochen. Inzwischen beherrscht der 26-Jährige den Umgang mit Kochlöffel, Topf und Pfanne so gut, dass er soeben zum Kochen in die ZDF-„Küchenschlacht“ gezogen ist. Ab Montag kann man im Fernsehen verfolgen, wie sich Kevin Grafen in der TV-Küche geschlagen hat.
Dabei war Grafens erste Erfahrung mit einem Fernseh-Kochstudio alles andere als ermutigend. Anfang des Jahres brutzelte der Kamp-Lintforter, der das Kensho-Fitnessstudio in Neukirchen-Vluyn leitet, schon einmal im ZDF. Bei den „Topfgeldjägern“ bereitete er Vanille-Paprika-Suppe, Miesmuschelpasta und Pancakes mit Kirschen zu. Ali Güngürmus, Sternekoch und Juror der Sendung, servierte den Niederrheiner jedoch ab: „Ich war sofort raus.“
Doch Grafen wollte „beweisen, dass ich es kann“. So bewarb er sich für die „Küchenschlacht“. Sechs Hobbyköche kochen dort ab montags um die Wette, müssen in täglich 35 Minuten im Studio Vor-, Haupt- oder Nachspeise zubereiten. Nach der Bewertung durch einen Sternekoch fliegt jeden Tag ein Kandidat raus, so dass am Freitag nur noch zwei Bewerber kochen. Im September meldete sich die Produktionsfirma „Fernsehmacher“ bei ihm: „Sie sind dabei.“
Diesmal bereitete sich Kevin vor. Seine Küche machte er zum Trainigslager, seine Eltern und Schwestern wurden die Sparringspartner.
Eine Woche lang bekochte er seine Familie. Zudem ließ er sich von einem Kamp-Lintforter Profikoch beraten: „In der Auftaktsendung soll man sein Leibgericht kochen. Ich wollte aber etwas, das ich in 35 Minuten schaffen und mit dem ich beeindrucken kann. Wir haben uns für Lachsfilet mit Kartoffelkruste auf Fenchel- und Paprikagemüse entschieden.“ Zweimal hat Kevin es zu Hause probegekocht.
Wie zu Hause
Schließlich ging es nach Hamburg ins Fernsehstudio. Zunächst durften sich die Kandidaten mit der Küche vertraut machen. Glücklicherweise musste sich Kevin Grafen beim Herd nicht umstellen: „Die haben Ceranfelder mit vier Platten – wie ich zu Hause.“ Doch die Arbeitsfläche ist deutlich kleiner, Messer und Löffel, Pfannen, Töpfe und Siebe sind in Hamburg nicht an den vertrauten Plätzen: „Wenn’s hektisch wird und man immer wieder suchen muss, macht das nervös.“ Immerhin gab es – wie in jeder Sendung – einen prominenten Profikoch als Moderator: Alexander Kumptner aus Wien. „Der ist in Ordnung.“ Überhaupt fand Kevin es stressig, aber: „Ich würde es jederzeit wieder machen.“
Schnitt.
Mehr darf der Fitness-Experte nicht verraten: Wer der Juror war, ob ihm der Lachs mit Kartoffelkruste gelungen und wie weit er gekommen ist? Schweigen. Kevin musste sich verpflichten, vor der Ausstrahlung der Sendungen keine Einzelheiten preiszugeben.
Eine Frage kann der Hobbykoch aber beantworten, nämlich welches wirklich sein Leibgericht ist. Italienisch kocht er gern, Spaghetti macht er selbst, dazu Basilikum-Pesto. Aber Kevin Grafens Liebling: „Das ist Thunfisch-Pizza.“