Kamp-Lintfort. . Polit-Prominenz macht sich stark. Heute kommt die Kommission zur Rundreise durch die Stadt.

Heute ist es so weit: Die Bewertungskommission zur Vergabe der Landesgartenschau 2020 kommt zu Besuch. Nicht einmal 24 Stunden vor der Visite hat Bürgermeister Professor Dr. Christoph Landscheidt prominente Unterstützung unterhalten.

Die Bundestagsabgeordneten Sabine Weiss (CDU), Dr. Hans-Ulrich Krüger und Siegmund Ehrmann (beide SPD) und die Landtagsabgeordneten Marie-Luise Fasse (CDU), René Schneider und Ibrahim Yetim (beide SPD) sprachen sich am Montag in einer gemeinsamen Erklärung für die Landesgartenschau und für einen Bahnanschluss Kamp-Lintforts an das Schienennetz aus.

Trasse gibt es schon

Vergangene Woche hatte die NRZ bereits über die neuen, alten Pläne berichtet, die bestehende Trasse vom Bergwerk West nach Moers-Rheinkamp zu nutzen. „Der Standort braucht eine Anbindung für die Bahn“, ist sich zum Beispiel Marie-Luise Fasse sicher. Hans-Ulrich Krüger sieht das so: „Nur wenige größere Städte sind ohne Bahnanschluss, Kamp-Lintfort würde in seiner Entwicklung zurückfallen.“ Bürgermeister Landscheidt fügte hinzu: „Kamp-Lintfort ist die einzige Hochschulstadt ohne Bahnanschluss.“

Hauptzielrichtung der konzertierten Aktion von Stadt und Polit-Prominenz ist der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR), der in einer seiner nächsten Verbandsversammlungen über die Vergabe von Mitteln entscheidet. Vorausgegangen ist bereits ein Beschluss von Bund und Ländern über Bahn-Investitionen.

In der Erklärung, die auch von Landrat Dr. Ansgar Müller unterzeichnet wird, heißt es dazu: „Den jetzt gefassten Beschluss möchten wir zum Anlass nehmen, an die Aktivierung der Niederrheinbahn, des Schienenpersonennahverkehrs von Duisburg über Moers in die Hochschulstadt Kamp-Lintfort, zu erinnern. Wir, die Mitglieder des Landtags und des Bundestags, sichern der Stadt Kamp-Lintfort unsere volle Unterstützung bei der Bewerbung um die Landesgartenschau 2020 zu und sprechen uns darüber hinaus für eine weiterhin aktive Begleitung des Projektes Niederrheinbahn durch den Verkehrsverbund Rhein-Ruhr und das nordrhein-westfälische Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr aus.“

Acht Millionen Investition

Die vorhandene Trasse von Kamp-Lintfort nach Moers-Rheinkamp kann nach Angaben von Bürgermeister Landscheidt für acht Millionen Euro ertüchtigt werden. Beim jährlichen Unterhalt geht die Stadt von 750000 Euro aus, der VRR jedoch von 1,5 Millionen Euro. Die Stadt würde sich mit 200000 Euro jährlich beteiligen und geht dabei von 3000 Fahrgastbewegungen, also auch Mehrfachfahrten ein und derselben Person täglich aus. Der Einsatz für die Bahntrasse sei losgelöst von der LaGa-Bewerbung zu sehen.