Moers/Kreis Wesel. . Der neue Berufsschul-Campus ist für 4200 Schüler konzipiert wird nach dem Willen der Architekten eine Schule, in der jedes Kolleg seinen Bereich erhält.
Die neue Schule wird eine Einheit, doch die Architektur gestattet jedem der drei Bereiche ein hohes Maß an Individualität. Dies ist im Kern die Idee für den neuen Berufsschulcampus, der bis 2020 an der Repelener Straße entstehen soll. Hinter der Idee steckt das Architekturbüro „farwick + grote“ aus Ahaus, das sich, wie berichtet, im Wettbewerb gegen 120 Konkurrenten mit seinen Plänen durchsetzte. Am Mittwoch unterschrieb Landrat Ansgar Müller den Architektenvertrag.
Der Kreis Wesel ist Träger des Berufskollegs für Technik sowie des Mercator- und Hermann-Gmeiner-Berufskollegs in Moers und des Fachseminars für Altenpflege in Kamp-Lintfort. Die Zusammenlegung dieser vier Schulen in einem Neubau in Hülsdonk ist das größte Bauvorhaben des Kreises in den vier Jahrzehnten seines Bestehens. 89 Millionen Euro soll das Vorhaben kosten, und Landrat Müller versicherte bei der Vertragsunterzeichnung, dass man eine ganze Menge an Sicherungen eingebaut habe, damit dieser Kostenrahmen eingehalten wird. So werde für die einzelnen Bauteile des Mammutprojektes das Beschlossen-ist-beschlossen-Prinzip gelten: „Es wird gebaut, wie es beschlossen wurde. Nachträgliche Änderungen, die oft die Kosten in die Höhe treiben, wird es nicht geben“, sagte Müller.
Noch sind alle Beteiligten in einer frühen Planungsphase. Wenn alles glatt geht, ist im Oktober 2017 Baubeginn. Die Technik-Schüler werden wohl zeitweise in Container umziehen müssen, bevor es im Herbst 2020 zur ersten Schulstunde im Neubau läutet. Die Architekten Dagmar Grote und Heiner Farwick haben vier Quader versetzt angeordnet und sie den Ecken verbunden. So bekommt jeder Bereich „sein“ Gebäude, im vierten sind gemeinsam genutzte Einrichtungen wie Aula, Sporthalle und Mensa untergebracht. Das Fachseminar für Altenpflege wird seinen Standort in Kamp-Lintfort aufgegeben und einen Gebäudeteil des Hermann-Gmeiner-Kollegs beziehen.
Der ganze Komplex ist in mehrfacher Hinsicht flexibel angelegt. Klassen und andere Lernbereiche können verbunden, die Mensa nach Bedarf vergrößert oder verkleinert werden.
Dass diese Beweglichkeit vor dem Hintergrund des demografischen Wandels Sinn ergibt, zeigt sich an den Schülerzahlen. Derzeit besuchen mehr als 5300 Schülerinnen und Schüler die drei Kollegs in Moers. 2020 rechnet der Kreis noch mit 4200 Berufsschülern.