Moers. . Das erste Wochenende in der Notunterkunft Achterathsfeldschule verlief in freundlicher und herzlicher Atmosphäre

Da zeigen sich die Moerser von ihrer besten Seite: Eine Welle der Hilfsbereitschaft schwappt über Kapellen, wo seit Freitag die ersten 48 Flüchtlinge wohnen. Auf der Facebook-Seite der Stadtverwaltung reißen die Anfragen nicht ab, was noch gebraucht wird. Am Samstag kam ein freundlicher Mensch mit selbstgebackenem Brot und Salz, um die Gäste, darunter sieben Kinder, willkommen zu heißen.

„Es herrscht eine entspannte Atmosphäre“, schildert Stadtsprecher Thorsten Schröder. „Die Menschen fühlen sich wohl und fragen, was sie selber helfen können.“ Zumeist aus Albanien, aber auch aus Syrien stammen die Menschen, für die Moers zunächst für drei Wochen zur Heimat wird. Wie es weitergeht? Weiß niemand. Im Laufe des Sonntag trafen zwei weitere Reisebusse aus Dortmund ein. Jetzt ist die Notunterkunft belegt.

Auch die Ehrenamtlichen berichten von einem angenehmen Start: „Eine Kollegin hat den Urlaub vorzeitig abgebrochen, um hier zu sein", weiß Thorsten Schröder. Auch wenn von heiterer Ferienlager-Atmosphäre gesprochen worden sein soll, so ist Schröder klar, dass große Schlafräume mit Feldbett und einer Decke nicht das Ziel aller Wünsche sind.

Die ärztlichen Untersuchungen haben ergeben, dass die ersten 48 Flüchtlinge soweit fit sind. Das Catering vom Bethanien-Krankenhaus klappt. Die Schulglocke ruft zu den Mahlzeiten, es gibt Essensmarken. Hört sich nach deutscher Gründlichkeit an. „Wir wollen nur sicherstellen, dass jeder etwas bekommt“, heißt es vom Stadtsprecher. Mit Englisch kann man sich verständigen, aber es sind auch Übersetzer da. Gestern bot eine DRK-Mitarbeiterin schon einen Deutschkurs an.

Kritisch blickt Schröder auf die Rolle der Bezirksregierung: „Die Infos fließen spärlich. Da kommt irgendwann ein Bus, ein Zettel mit einer Telefonnummer, bei der jemand drangeht, der kaum Ahnung hat. Wir haben keine Namen, keine Standards für die Unterbringung. Wir leisten hier mehr als Amtshilfe.“