Moers. . Die Einrichtung feiert in diesem Jahr ihr 60-jähriges Bestehen. Der Vertrag mit der Stadt ist ausgelaufen, aber Vorsitzender Peter Kuhnen macht ein neues Angebot.

Der Tierschutzverein Moers und Umgebung sowie das durch ihn geführte Tierheim scheinen nach den letzten Vorstandswahlen in ruhigeres Fahrwasser gekommen zu sein. Dennoch bereitet die Finanzierung des Tierheims dem Vereinsvorstand weiterhin Probleme; beispielsweise wurde der Vertrag mit der Stadt Moers über die Aufnahme von Fundtieren nicht verlängert. Die Redaktion sprach mit dem Vereinsvorsitzenden Peter Kuhnen.

Die Kalkulation läuft

„Im Moment ist die Geschichte mit der Stadt noch offen“, so Kuhnen. Allerdings beteilige sich der Verein an der „freihändigen Vergabe“. Mit dieser Art der Ausschreibung sucht die Stadt nach einem Vertragspartner, der die Fundtiere aufnimmt und versorgt. Peter Kuhnen: „Wir werden jetzt einen Preis kalkulieren und ein Angebot abgeben.“

Lange Jahre war der Tierschutzverein Vertragspartner der Stadt; Kuhnen hofft, dass dies auch in Zukunft der Fall sein wird. Der Vereinsvorsitzende stellt klar, dass man an dem Vertrag kein Geld verdienen, sondern nur eine Kostendeckung erreichen wolle. Aber eben diese Kosten ließen sich nicht weiter senken: „Im Moment sind wir an einer Grenze angelangt, wo wir nicht weiter Personal abbauen können.“

Peter Kuhnen weiter: „Gestern waren zwei ausgebildete Leute im Tierheim, den Rest haben wir mit Ehrenamtlern aufgefüllt.“ Auch zwei „Bufdis“, zwei junge Leute im Bundesfreiwilligendienst, arbeiten im Tierheim, das an den Personalkosten ganz schön zu knacken hat: „Der Mindestlohn haut rein“, so Kuhnen.

TV-Star hilft, wo er kann

Immerhin, so der Vereinsvorsitzende, seien die Tierarztkosten um 15 Prozent gesunken. Nur feste Summen einkalkulieren, das könne man nicht – als Beispiel nennt Peter Kuhnen einen kranken Hund, bei dem eine teure Kernspin-Untersuchung vorgenommen werden musste. In solchen Fällen sei auf TV-Star Detlef Steves Verlass: „Der unterstützt uns.“ So wie viele andere Menschen, die mit ihren Spenden dem Tierheim helfen.

Ein Kelch ist bislang am Moerser Tierheim vorüber gegangen: „Wir wundern uns, dass die große Welle der ausgesetzten Tiere noch nicht über uns geschwappt ist.“ Vielleicht ist es die Aufklärungsarbeit, die endlich Früchte getragen hat.