Neukirchen-Vluyn/Kreis Wesel. . Notfallpläne für die heißen Tage gibt es auch in den hiesigen Senioreneinrichtungen: Gerade ältere Menschen sollten ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen

In den Niederlanden ist der „Nationale Hitzeplan“ in Kraft getreten. Ziel ist es, das Bewusstsein zu schärfen, sich angemessen auf die heißen Außentemperaturen vorzubereiten. Das ist insbesondere für ältere Menschen wichtig. Notfallpläne? „Haben wir auch“, betont Marina Schoofs, die Leiterin des Willy-Könen-Seniorenzentrums in Neukirchen-Vluyn. Die Mitarbeiter sind bereits Ende Mai/Anfang Juni zum Thema Hitze unterwiesen worden, wie es heißt.

Befeuchten

Jeder, der bei den Senioren im Einsatz ist, hat an den Schulungen teilgenommen. Ganz wichtig: Die Mitarbeiter müssen darauf achten, dass die Bewohner ausreichend trinken. Fruchtkaltschalen, Wasser, kalten Tee. Bei Menschen, von denen bekannt ist, dass sie nur unzureichend trinken, werden Trinkprotokolle geführt.

Ein Vorgehen, das am Rudolf-Schloer-Stift in Moers ebenfalls üblich ist. „Wir bieten zusätzliche Getränkerunden an“, sagt Pflegedienstleiter Volker Trost. Bei immobilen Menschen müsse man häufiger mit einem kühlen Waschlappen das Gesicht befeuchten.

Trost: „Man muss auf die richtigen Anzeigen achten.“ Im Zuge der Dehydrationsprophylaxe wird geschaut, ob es Verwirrtheitszustände gibt und ob unter der Zunge noch Feuchtigkeit ist. „Und das Gebäudemanagement muss funktionieren.“ Heißt: Räume müssen effektiv gelüftet und Rollos zu adäquaten Zeiten heruntergelassen werden.

„Beizeiten frühmorgens lüften und die Jalousien herunterlassen“, bestätigt Ulrich Dannfeld, Leiter der Altenheimat in Vluyn. Neben der erhöhten Getränkeversorgung bietet man hier kühlende Umschläge an, es gibt einen größeren Vorrat an Eiswürfeln. Zudem wird am Klotzfeld wie in den anderen Einrichtungen der Speiseplan angepasst. Statt Schweinehaxen mit Sauerkraut kommen Salat und andere leichte Kost auf den Tisch. „Es ist jedes Jahr eine neue Herausforderung“, sagt Dannfeld.

Schattige Bäume wie am Willy-Könen-Seniorenzentrum gibt es in Vluyn nicht. Insofern halten sich die Bewohner ab einem bestimmten Hitzegrad eher drinnen auf.

Sensibilisiert

Die Mitarbeiter in den Einrichtungen sind sensibilisiert und haben ein Auge darauf, dass das Verhalten ihrer Bewohner dem Wetter angemessen ist. „Im ambulanten Bereich ist es schwieriger“, weiß Doris Schmidt, Pflegedienstleiterin der Caritas-Sozialstation Moers/Neukirchen-Vluyn.

Schließlich können ihre Mitarbeiter nicht den ganzen Tag darauf achten, dass die älteren Herrschaften, die sie betreuen, auch ausreichend trinken. In diesen Fällen werden Ehepartner oder Angehörige sensibilisiert und auch mal frühmorgens zum Getränkekaufen geschickt.