Neukirchen-Vluyn. . Der Technische Beigeordnete Ulrich Geilmann nimmt Stellung zu Windkraft-Plänen. Die Halde Norddeutschland ist „einmalig“ für Gleitschirmflieger.

Vermeintlich konkrete Planungen eines Windparks sorgen derzeit für viel Unruhe und Besorgnis in Neukirchen-Vluyn. Auf einem Plan, der im Ort kursiert, sind vier Anlagen westlich der Halde Norddeutschland eingezeichnet: eine Anlage südlich der Geldernschen Straße und drei Anlagen nördlich davon. Die Anlagen sind mit einer Nabenhöhe von 137 Metern angegeben. Bei der Fläche handelt es sich um das Gebiet, das als mögliche Konzentrationsfläche für Windkraftanlagen gilt.

Der Ausschuss für Stadtentwicklung hatte in seiner Sitzung am 4. März über das Thema diskutiert. Allerdings noch nicht beschlussreif, wie in einem Gespräch mit dem Technischen Beigeordneten der Stadt, Ulrich Geilmann, deutlich wird. „Da ist noch nichts entschieden“, betonte Geilmann.

Wichtige weiche Faktoren

In der besagten Sitzung wurde eine neue Potenzialflächenanalyse vorgestellt, die aufgrund des Windenergieerlasses von 2011 und der geltenden Rechtsprechung notwendig war. Demnach muss deutlich zwischen harten und weichen Kriterien unterschieden werden. Somit ist die Existenz von Siedlungsbereichen in der Analyse zu unterscheiden von touristischen Aspekten, die für eine Kommune besonders relevant sind.

Wie Ulrich Geilmann sagt, ist es „theoretisch möglich, auf der Fläche vier Anlagen nebeneinander“ zu stellen. Im Ausschuss sei jedoch auch sehr deutlich auf die touristische Bedeutung der Halde sowie auf den Gleitschirmfliegerverein „Gleitzeit“ hingewiesen worden, der an der Halde seine Startstation hat. Unter anderem mit dem Verein sollten seitens der Stadt Gespräche aufgenommen werden. Dessen zweiter Vorsitzender Holger Schlothmann ist sich sicher, dass der Verein am Ende wäre, sofern westlich der Halde Windkraftanlagen gebaut würden. Die Situation an der Halde bezeichnet er als „einmalig“ für Gleitschirmflieger aus dem ganzen Land. Er sagt: „Wenn die Windräder dahin kommen, können wir unseren Sport aufgeben.“ Die Planungsfirma sei auf den Verein zugekommen, erzählt Schlothmann. „Die waren zwei, drei Monate hinter uns her.“ Sein Okay zu den Plänen habe er nicht geben können, „nicht als Verein und auch nicht als Bürger“.

Touristischer Wert

Für Schlothmann wie für viele andere Bürger hat die Halde einen hohen Freizeitwert. Stadt und RVR werben touristisch damit.

Es herrscht bei diesem Thema insgesamt eine schwierige regionalplanerische Gemengelage.

Wie der Beigeordnete Geilmann sagt, müsse „sauber abgewogen“ werden. Und dann müsse der Rat entscheiden, ob das Planverfahren überhaupt eingeleitet werden soll. Geilmann: „Wir sind derzeit in einer Vorkonzeptionsphase.“