Kamp-Lintfort. . NRW-Umweltministerium stellt Bericht von Experten der Universität Münster vor: 6000 Männer und Frauen im Umkreis der Deponie wurden untersucht.
Im Umfeld der Mülldeponie Eyller Berg sind Frauen vergleichsweise häufig an Krebs erkrankt, Männer hingegen weniger häufig. Dass die Deponie der Grund für die erhöhte Krebsrate bei Frauen ist, ist nicht nachweisbar.
Das ist das Ergebnis eines Berichts von Experten der Universität Münster an das NRW-Umweltministerium, den Staatssekretär Peter Knitsch am Dienstagabend im Ratssaal von Kamp-Lintfort vorstellte. Über 100 Zuhörerinnen und Zuhörer verfolgten die Vorstellung des Berichts.
Das Team aus Münster hatte in enger Abstimmung mit den Bürgerinitiativen die Zahl der Krebserkrankungen zwischen 2008 und 2011 bei 6000 Frauen und Männern untersucht, die in den Stadtteilen Geisbruch und Gestfeld in einem Umkreis von 1,6 Kilometern um die Deponie Eyller Berg wohnen. Zum Vergleich der Daten aus Kamp-Lintfort war ein Gebiet in Borken herangezogen worden, das das „beste Vergleichsgebiet“ gewesen sei, wie Claudia Fiebig aus dem NRW-Umweltministerium am Dienstagabend sagte.
Das Ergebnis: Bei Frauen lag die Krebsrate 29 Prozent höher als in Borken, bei Männern 26 Prozent darunter. Folgestudien zur Entwicklung der Krebsrate wird es nicht geben, wie Oliver Heidinger, Leiter des Krebsregisters NRW auf dem Informationsabend mitteilte: „Die Fallzahlen bei den Frauen sind zu gering. Das ist ein Endpunkt.“ Staatssekretär Peter Knitsch sprach von einem „frustrierenden Ergebnis“. Knitsch: „Wir sehen die Deponie schon seit Jahren kritisch, können sie aber nicht mit einem Federstrich schließen. Wir stehen an der Seite der Menschen hier, auch in Zukunft.“