Moers. . SPD Kapellen will die Straße „Am Klömpkenshof“ wieder durchgängig machen. Wenige Meter weiter gibt es die Unterführung der Autobahn 40, dahinter liegt der Radweg Richtung Kapellen
Gerd Hüsch war einer der letzten, der diesen Radweg benutzen durfte. „Damals war ich Presbyter, der damalige Besitzer des Hofes, Landwirt Krüssmann, auch. Deshalb durfte ich noch durch. Schließlich hat er Durchfahrt komplett gesperrt. Ende der 80er war das.“ Heute, findet der Vorsitzende der Kapellener SPD, wäre es geradezu ein Geschenk an die Menschen im Moerser Süden, wenn die Durchfahrt vorbei am Klömpkenshof wieder gewährleistet wäre. Wenige Meter weiter gibt es die Unterführung der Autobahn 40, dahinter liegen die Bahnhofstraße und der Radweg Richtung Kapellen. „Da gibt es viele Fragen zu klären, das müsste die Verwaltung prüfen.“
Ein entsprechender Antrag soll bald eingereicht werden. Nach dem tragischen Tod der 15-jährigen Merle hat eine immer wiederkehrende Diskussion richtig Fahrt aufgenommen. Das Radwegenetz zwischen Kapellen, Holderberg und Vennikel spottet dem Prädikat „fahrradfreundlich“, es gibt quasi keine komplett sichere Zuwegung zwischen den Ortsteilen, in die City sowieso nicht. Busse fahren im Postkutschen-Takt. Die Vennikeler Richterin Ariane Muhm-Kritzen sammelte in kurzer Zeit mehr als 2000 Unterschriften, der öffentliche Fokus liegt auf dem Moerser Süden. Kein schlechter Zeitpunkt, um eine scheinbar machbare Idee zu platzieren. Bis zum Ausbau der Landesstraßen können locker noch 12 Jahre vergehen.
Radler und Fußgänger aus Vennikel könnten bei der Umsetzung dieser Idee zunächst die Mehrzweckspur an der Kaldenhausener Straße nutzen, führen dann über die ruhige kleine Straße Am Klömpkenshof, passierten besagten Hof und gelängen durch die Unterführung zur Bahnhofstraße/Ecke Luiter Straße. „Hier“, sagt Hüsch, „muss dann lediglich die Straße überquert werden, auf der anderen Seite schließt sich direkt ein Radweg Richtung Kapellen-Mitte an.“ Den Kindern, die wie die verunglückte Merle zwischen Holderberg und Vennikel unterwegs sein müssen, hilft das nicht. Aber vielen anderen. Die SPD Kapellen sieht eine Menge Vorteile: etwa, dass die Anschlussstelle Kapellen nicht durchfahren werden müsse oder der gefährliche Abschnitt ohne Radweg vorbei am Apfelparadies gemieden werden könne.
Außerdem will Hüsch mit Blick auf die gesperrte Durchfahrt am Klömpkenshof wissen, ob die Autobahnunterführung seinerzeit nur für einen einzigen Anlieger gebaut worden sei oder es auch gemeinnützige Interesse gegeben habe. „Wie wurde sie finanziert, wem gehört was, gibt es Verträge, wie ist der Straßenverlauf, wer trägt Lasten, wie werden öffentliche Interessen berücksichtigt?“
Eine Menge Arbeit für die Stadtverwaltung, bei der sie sich der intensiven Beobachtung durch das Gros der Süd-Moerser sicher sein darf.