Moers. . Vorstoß der Initiative „Licht an“ würde Spareffekt untergraben. Ab Dienstag Nachtabschaltung in Hülsdonk, Mitte und Asberg
Vier Monate dauert jetzt die so genannte Nachtabschaltung. Schritt für Schritt hat díe Stadt die Straßenlaternen nachts für zweieinhalb Stunden ausgeknipst. Der komplette Moerser Norden ist werktags zwischen 1 und 3.30 Uhr dunkel. Angesichts der hohen Wellen, die das Thema zeitweise geschlagen hat, wirkt der Protest gegen die Maßnahme überschaubar. Doch es gibt ihn. Und die Initiative „Licht an“ kommt jetzt mit einer pfiffig erscheinenden Variante: Einige Mitglieder wollen die Stromkosten für die städtischen Lampen vor ihren Haustüren selbst bezahlen.
So schreibt Jörg Kösters an Bürgermeister Christoph Fleischhauer, dass er die Energiekosten der Laterne vor seinem „Grundstück Steinbrückenstraße 16e, welche auch unseren Vorgarten, Gehwegbereich und so genannten Laternenparkplatz beleuchtet, für den Zeitraum werktags zwischen 1 und 3.30 Uhr“ übernehmen will. Ein Grund von vielen: Da an den unter der Lampe parkenden Wagen nachts das Standlicht brennen muss, seien Verschleiß und Ersatz von Autobatterien teurer als die Stromkosten einer Laterne.
Die Antwort bekommt Kösters allerdings nicht mehr von der Stadt, sondern von Enni Stadt & Service, in deren Zuständigkeit die Straßenbeleuchtung zum 1. Januar übergegangen ist. Deren Sprecher Herbert Hornung schreibt, der Vorschlag der Initiative „scheint zunächst interessant“. Er sei aber aus Kostengründen und aufgrund gesetzlicher Vorgaben nicht umsetzbar.
Theoretisch, so Hornung sei die Zuschaltung möglich, jedoch nur mit großem materiellen, personellen und verwaltungstechnischen Aufwand umsetzbar.: „Das würde den Einspareffekt konterkarieren.“ Das „K.O.-Kriterium“ sei aber, dass der Wechsel von beleuchteten und unbeleuchteten Zonen verkehrsgefährdend sei und deshalb durch eine in 28 europäischen Staaten geltende DIN ausgeschlossen werde.
Am 13. Januar wird die zweieinhalbstündige Nachtabschaltung der Straßenlaternen fortgesetzt. Ab dieser Nacht bleiben auch in Hülsdonk, Moers-Zentrum und Asberg (östlich der Bahnlinie) die Laternen wochentags von 1 bis 3.30 Uhr dunkel. Am 10. Februar folgt Kapellen, und am 9. März wird die Maßnahme in Holderberg, Schwafheim und Vennikel abgeschlossen.