Kamp-Lintfort/Kleve. . Ein 31-jähriger Mazedonier hatte im Juni vor dem „Café-Klatsch“ an der Bertastraße einen Landsmann in den Bauch geschossen.

Sieben Jahre Gefängnis wegen versuchten Totschlags, gefährlicher Körperverletzung und illegalen Waffenbesitzes – so lautete nach drei Verhandlungstagen das Urteil des Klever Schwurgerichts unter Vorsitz von Richter Ulrich Knickrehm ge­gen einen 31-jährigen Mazedonier, der im Juni vor dem „Café-Klatsch“ an der Bertastraße in Kamp-Lintfort einen Landsmann in den Bauch geschossen hatte. Das Motiv für die Tat bleibt indes weiterhin im Dunkeln.

Dass es einen Streit zwischen Täter und Opfer gegeben hatte, dürfte unbestritten sein. Ein Streit unter Dieben – beide sollen gemeinsam auf Beutezug gegangen sein. Um was es bei dem Streit genau ging, vermochte das Schwurgericht nicht herauszufinden; in der Bewertung der Tat waren sich Gericht und Staatsanwaltschaft indes einig.

Sieben Jahre hatte Staatsanwalt Stefan Müller beantragt, zu sieben Jahren verurteilte das Schwurgericht den Angeklagten. Die Verteidigung hatte lediglich um ein milderes Urteil als eben diese sieben Jahre gebeten. In den Zeugenstand gerufen wurde gestern vor den Plädoyers der Polizeibeamte, der versucht hatte, den 31-Jährigen Schützen mit einem Warnschuss aufzuhalten.

Der Täter richtete die Pistoleauch auf einen Polizeibeamten

Er habe den beiden Flüchtenden – der Täter war in Begleitung eines Mannes – den Weg abgeschnitten, als sich der Angeklagte mit einer Pistole in der Hand zu ihm umgedreht und sie auf ihn gerichtet habe. Ein klickendes Geräusch sei zu hören gewesen, und in diesem Moment habe er einen Warnschuss abgegeben. Den Bewaffneten verfolgte der Polizist nicht, denn in seinem Rücken befand sich noch der zweite Mann, von dem er nicht wusste, ob er ebenfalls bewaffnet war oder nicht.

Nun befinden sich Täter und Opfer gleichermaßen hinter Schloss und Riegel: Der 39-Jährige, der den Bauchschuss durch eine Notoperation überlebte, sitzt wegen gewerbsmäßigen Diebstahls.