Moers. . Stefan Weißbacher ist Gastronom, Koch, Imker – und Gänsezüchter. Hinter seinem Gasthof in Repelen hält er rund 800 Tiere, die als Martins- und Weihnachtsgans auf den Tisch des Hauses kommen. Und 250 Enten sind auch noch da.
Die Liebe zum traditionellen Gänseessen ist auch am Niederrhein ungebrochen. Jetzt ist wieder Hochsaison. Stefan Weißbacher vom Gasthof Hufen am Hohen Weg in Repelen hat sich für den Ansturm gewappnet. Er hält rund 800 der leckeren Vögel hinter seinem Gasthaus auf der Wiese: „Weiße Hausgänse und graue Landaise-Gänse“, schildert er.
Gänsefleisch schmeckt besonders fein, erfordert aber einige Kenntnis bei der Zubereitung. So lassen sich viele Anhänger denn auch ihre Martins- oder Weihnachtsgans im Restaurant schmecken. Bei Hufen bestellt man am besten vorweg einen Tisch. „Die Saison läuft noch bis Weihnachten“, schildert der Chef. Und wenn dann keine Gans mehr auf der Wiese herumläuft, haben die Weißbachers noch 250 Enten für die Kundschaft in petto.
Stefan Weißbacher hält seit 25 Jahren Gänse hinterm Haus. „Damals habe ich hier eingeheiratet“, berichtet er. Seither führt er mit seiner Frau Ursula Hufen-Weißbacher das Geschäft. Obwohl er eigentlich gelernter Heizungsbauer war, lief es mit der Arbeit in der Küche so gut, dass er nach den ersten sechs Jahren vor der IHK die externe Kochprüfung ablegen konnte. „Mit der Note Gut“, erzählt er stolz.
Gefüttert mit gutem Getreide
„Anfangs waren es nur 50 Gänse, die wir hier aufzogen“, erinnert der Küchenchef sich. Heute sind es Hunderte. Im Mai holt Weißbacher die Jungtiere von einem Züchter, in den folgenden Monaten wachsen sie in Repelen auf der grünen Wiese zu stattlichen Vögeln von vier bis sechs Kilo heran.
Gänse, ob im Laden oder auf der Speisekarte, sind nie ganz billig. Was auch daran liegen mag, dass sie beispielsweise bei den Weißbachers ausschließlich mit gutem Getreide, anfangs mit etwas Soja, gefüttert werden. „Ich habe da meine eigene Mischung aus Gerste, Weizen und Mais.“ Davon verspeist eine Gans bis zum Schlachten etwa 50 teure Kilo. Leider, berichtet der Chef, seien auch die Füchse in der Umgebung bereits auf den Geschmack gekommen und schauten nächtens gern mal vorbei. „Dafür hab ich einen Elektrozaun gezogen. Aber auch der funktioniert nicht immer.“
Viele der begeisterten Gänse-Esser im Hause Hufen sind Stammkunden. „Einige bestellen jetzt schon wieder einen Tisch fürs nächste Jahr“, berichtet der Inhaber. Übrigens, seit ein paar Jahren nennt Stefan Weißbacher auch 120 Bienenvölker sein Eigen. Sie stehen über Sommer am ganzen Niederrhein verteilt und sammeln Honig, der ab Hof verkauft wird.