Lendringsen. Benefizkonzert in St. Josef. Musikalischer Streifzug durch die Epochen
Während am Samstagabend auf dem Alten Rathausplatz beim Mendener Winter getanzt wurde, ging es in St. Josef in Lendringsen besinnlicher zu. Ein Team um Orgelbauer Kilian Kleinkes hatte ein Benefiz-Orgelkonzert auf die Beine gestellt, das seinesgleichen sucht. Auch wenn es mit 57 Gästen nur mäßig besucht war, so fand das Konzert im Publikum schnell Anklang.
Der Dornwanger Organist Markus Wolf ist eigens aus Bayern angereist, um mit seinem Können das Konzert musikalisch zu füllen. Und das gelingt ihm mit Leichtigkeit. Pünktlich um 19 Uhr gehen die Lichter aus und die Königin der Instrumente hüllt St. Josef in melodischen Wohlklang. Mit Max Regers „Macht hoch die Tür“ aus dem 19. Jahrhundert wurde nicht nur symbolisch die Tür geöffnet. Es folgte „To Aslan‘s Camp“ von Harry Gregson-Williams aus dem Film „Die Chroniken von Narnia“.
Im Altarraum moderierte zwischen den Musikblöcken Raphael Haas und auch Pastor Knäpper wandte sich mit Worten zur Adventszeit an das Publikum der Lendringser Kirche. Es sind sogar Besucher aus Sundern angereist, um dem Konzert zu lauschen. Auch Brigitta Erdem, 1. stellvertretende Bürgermeisterin der Stadt Menden, war mit ihrem Mann unter den Besuchern. „Einfach wunderbar, wie schön dieses Konzert umgesetzt wurde. Ich wusste gar nicht, dass auch mit Lichteffekten aufgewartet wird“, berichtet sie in der Pause. Und auch Inta Schwarz, Anwohnerin aus Lendringsen, zeigte sich begeistert: „Ich liebe ja ohnehin solche Lichtinszenierungen. Und es ist hier wirklich gut gelungen, die Stücke zu untermalen.“
Musikalisch wurde Markus Wolf auch von Timo Ziesche unterstützt. Ziesche ist Organist der Propsteigemeinde Sankt Walburga in Werl und blickt auf mehrere Jahrzehnte an der Orgel zurück. Ziesche spielte Leckerbissen, wie Sigfrid Karg-Elerts „Nun danket alle Gott“.
Kilian Kleinkes, Initiator des Konzerts, beschreibt die musikalische Auswahl so: „Wir wollten kein herkömmliches Konzert aus historischen Musikstücken darbieten. Die Auswahl der Musik zieht sich durch alle Epochen und auch Film und Fernsehen finden ihren Platz.“ Fürwahr ist die Auswahl ein bunter Strauß aus sehr bekannten und der breiten Masse eher unbekannten Stücken der Musikgeschichte.
Still sitzen konnten die Besucher indes nicht bei Stücken der Augsburger Puppenkiste. Beim „Lummerlandlied“ oder „Urmel aus dem Eis“ wurde kräftig geschunkelt. Das Highlight des Abends war aber das Duett von Ziesche an der Orgel und Wolf an der Tuba. Zusammen spielten sie Mozarts „Hornkonzert No. 3 in Es-Dur“. Abgeschlossen wurde das adventliche Konzert mit einem Medley bekanntester Weihnachtslieder. Das Publikum sang dabei sogar mit, verstummte aber, als Organist Markus Wolf selber eine spontane Gesangseinlage vom Spieltisch zum Besten gab. Alle Köpfe drehten sich zur Orgelbühne um.
Das Konzert war im Eintritt frei, lediglich um Spenden wurde gebeten. Dabei kamen mehrere hundert Euro zusammen, welche in den kommenden Tagen an die Bieberschlümpfe, Mendener in Not und das „Netzwerk Lendringsen“ hilft übergeben werden.