Kreis Wesel. Im Verfassungsschutzbericht werden Gruppierungen und Personen aus dem Kreis Wesel mehrfach erwähnt. Vor allem eine Neonazi-Gruppe steht im Fokus.
Im neuen Verfassungsschutzbericht für Nordrhein-Westfalen wird der Kreis Wesel an mehreren Stellen erwähnt. Neben dem Besuch des Rechtsextremen Björn Höcke bei einer Veranstaltung des AfD-Kreisverbandes in Rheinberg, haben die Verfassungsschützer insbesondere eine Neonazi-Gruppierung im Blick. Die sogenannte Volksgemeinschaft Niederrhein (VGN) bildete sich 2017 in Kamp-Lintfort. Die Führungsperson der Gruppe, der bekannte Rechtsextreme Kevin G., besitzt im Stadtteil Hoerstgen ein Haus mit einem großen Grundstück. Laut Verfassungsschutz dient es der VGN immer wieder als Ort für Treffen und als Anlaufstelle. Im vergangenen Jahr soll es dort zwei rechtsextremistische Musikveranstaltungen gegeben haben, Nachbarn fühlen sich schon seit vielen Jahren von den Neonazis bedroht und eingeschüchtert.
Nach Angaben des Verfassungsschutzes ist die Volksgemeinschaft derzeit die einzige öffentlich präsente neonazistische Gruppierung in Nordrhein-Westfalen. Zuletzt war es allerdings relativ still um sie geworden, auch die Verfassungsschützer konnten nur wenige Aktivitäten im vergangenen Jahr ausmachen. Das könnte sich allerdings in diesem Jahr ändern: Denn die VGN kündigte Ende 2023 in dem sozialen Netz Telegram an, 2024 wieder aktiver zu werden, heißt es im Bericht.
Ebenfalls erwähnt im Verfassungsschutzbericht wird der vereitelte Anschlag auf den Kölner Dom, der Hauptverdächtige wurde an Heiligabend in Wesel festgenommen. Zudem wurde im April 2023 vor dem Oberlandesgericht Frankfurt am Main gegen einen 55-jährigen türkischen Staatsangehörigen aus dem Kreis Wesel wegen Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung im Ausland der Prozess eröffnet. Der 55-Jährige wird beschuldigt, seit Mitte Juli 2019 als Kader für die Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) tätig gewesen zu sein.