Kreis Wesel. In den Niederlanden ist die Blauzungenkrankheit bei Schafen und Rindern ausgebrochen. Der Kreis Wesel befürchtet massive Auswirkungen.

In den Niederlanden breitet sich aktuell die Blauzungenkrankheit (Serotyp 3) aus. Das meldet der Kreis Wesel aktuell. Dieser Erreger sei im Nachbarland bereits in mehr als 40 Betrieben nachgewiesen worden, schreibt der Kreis, „mit schwerwiegenden Krankheitssymptomen und Todesfällen insbesondere in Schafherden“. Festgestellt worden sei der Erreger allerdings auch in Rinderbeständen „und es muss von einem dynamischen Seuchengeschehen ausgegangen werden“. Sorge bereite insbesondere die Tatsache, dass für den Serotypen 3 bislang kein Impfstoff zur Verfügung stehe.

„Abgesehen von Handels- und Transporterschwernissen sind bei einer Einschleppung des Erregers in Deutschland auch massive Auswirkungen auf die Tiergesundheit zu befürchten“, warnt der Kreis. Ein wesentlicher Bestandteil der Tierseuchenbekämpfung ist laut Veterinäramt des Kreises Wesel die Früherkennung. In diesem Zusammenhang sind alle Tierhalter in der Pflicht, ihre Tierbestände sorgfältig zu beobachten und Auffälligkeiten unverzüglich mit dem Hoftierarzt zu besprechen oder direkt an den Fachdienst Veterinär- und Lebensmittelüberwachung des Kreises Wesel zu melden (Vet.Lm@kreis-wesel.de, Tel. 0281-207 7007).

„Seit den ersten Feststellungen der damals exotischen Blauzungenkrankheit in NRW in 2006 hat sich das Virus in verschiedenen Regionen Europas mehr oder weniger zu einem Dauergast gemausert“, so der Kreis weiter. „Die Serotypen 4 und 8 wurden nicht zuletzt dank der Impfung eingedämmt und zurückgedrängt. Im Hinblick auf das Krankheitsbild hatte die Infektionskrankheit viel von ihrem anfänglichen Schrecken verloren. Seit dem vergangenen Sommer konnte ganz NRW den Freiheitsstatus für sich in Anspruch nehmen.“