Kreis Wesel/Kreis Kleve. Die Niag sucht für den Kreis Wesel und den Kreis Kleve dringend neue Busfahrerinnen und Busfahrer. Die wichtigsten Infos zur Ausbildung.
Die Niag sucht dringend neue Busfahrerinnen und Busfahrer. „Praktisch überall werden neue Kolleginnen und Kollegen für die Busbetriebe gesucht“, heißt es in einer Pressemitteilung des Betriebes, der für den Öffentlichen Nahverkehr im Kreis Wesel und im Kreis Kleve zuständig ist. Für Umsteiger aus anderen Berufen und Wiedereinsteiger böten sich derzeit sehr gute Chancen für eine neue berufliche Aufgabe.
Hintergrund der Job-Offensive ist der Fachkräftemangel, den auch die Fahrgäste in den vergangenen Monaten zu spüren bekamen. Weil nicht genügend Fachpersonal da ist und wegen zeitweise hoher Krankheitsraten fielen immer wieder Buslinien aus. Um diesem Mangel entgegenzuwirken, bildet das hauseigene Bildungszentrum der Niag in Moers und Goch kontinuierlich Menschen weiter, die entweder den Wiedereinstieg in das Berufsleben suchen oder als Quereinsteiger aus anderen Branchen kommen. Die Agentur für Arbeit, das Jobcenter und das Bildungszentrum arbeiten dabei eng zusammen. Ob Busfahrer oder Lokführer – wir beantworten in diesem Artikel die wichtigsten Fragen zur Aus- und Weiterbildung bei der Niag.
Welche Möglichkeiten der Aus- und Weiterbildung gibt es bei der Niag?
Grundsätzlich wird bei den Verkehrsbetrieben zwischen einer regulären Berufsausbildung und den Weiterbildungen zum Berufskraftfahrer oder zum Triebwagenführer unterschieden, die eine Chance zum Quer-, Seiten- oder Wiedereinstieg bieten und von der Arbeitsagentur oder dem Jobcenter gefördert werden. Aus- und Weiterbildung sind im Niag-Bildungszentrum an der Rheinberger Straße 95 a in Moers angesiedelt. Rund zehn Auszubildende starten in der Niag-Unternehmensgruppe jedes Jahr. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Weiterbildungen stehen bei erfolgreichem Abschluss praktisch für alle Anschlussbeschäftigungen offen, heißt es vom Unternehmen. Auch interessant:Busfahrer-Stellen bleiben in NRW immer länger unbesetzt
Was sind die Voraussetzungen, um sich bei der Niag bewerben zu können?
Um an der Weiterbildung teilzunehmen, müssen die Interessenten mindestens 23 Jahre alt sein, einen Führerschein der Klasse B besitzen, über mindestens zwei Jahre Fahrpraxis verfügen und gute Deutschkenntnisse haben. Personen, die belastbar, aufmerksam und orientierungssicher sind, können bereits sechs Monate nach Beginn der Weiterbildung Passagiere sicher und umweltfreundlich zu ihren Zielen und zurück nach Hause bringen.
Fordert die Niag einen Schulabschluss?
Für die Ausbildung ist ein Hauptschulabschluss nach Klasse 10 gefordert. Und, ganz wichtig, in beiden Berufsbildern werden das Mindestalter von 18 Jahren und ein Führerschein der Klasse B vorausgesetzt. Für die geförderte Weiterbildung benötigen die künftigen Busfahrer keinen Schulabschluss. Wer Triebfahrzeugführer werden will, sollte einen Schulabschluss vorweisen können.
Wie läuft der Bewerbungsprozess bis zur möglichen Einstellung bei der Niag?
Für einen Ausbildungsplatz bewerben sich Interessentinnen und Interessenten in der Regel bis zum Oktober, die Niag ist hier aber flexibel. Für die Weiterbildungen, die sich zum Beispiel an Wieder- und Quereinsteiger mit Erfahrung in anderen Berufen und Tätigkeiten richten, werden mehrere Kurse im Jahr angeboten. Informationen hierzu gibt es im Niag-Bildungszentrum und auf www.niag-bildung.de. Auf der Internetseite finden sich auch die Kontaktdaten für eine Bewerbung.
Wie lange dauert eine Ausbildung und was sind die Inhalte?
In der Regel dauert die Ausbildung für Berufskraftfahrer im Personenverkehr und Eisenbahner im Betriebsdienst drei Jahre. Die Weiterbildung im Bildungszentrum ist für angehende Berufskraftfahrerinnen und -fahrer auf etwa sechs Monate, für die Triebfahrzeugführer der Klasse B auf rund zwölf Monate angelegt. Nach 90 Unterrichtstagen und 30 Tagen Praktikum in der Niag-Unternehmensgruppe starten die Absolventinnen und Absolventen mit dem Führerschein der Klasse D in den Linienverkehr. Nach zwei Jahren Berufspraxis können die Nachwuchsfahrerinnen und -fahrer zur Prüfung als IHK-geprüfter Berufskraftfahrer zugelassen werden. Dies entspricht einem Gesellenbrief in anderen Berufen. Ein großer Vorteil für angehende Berufskraftfahrer: Der Busführerschein ist kostenfrei
Was verdient man als Triebwagenführer oder Busfahrer?
Das Einstiegsgehalt für Vollzeit tätige Busfahrer liegt derzeit bei rund 3000 Euro brutto pro Monat, eine Vollzeitbeschäftigung ist gemäß den Tarifverträgen auf 39 Stunden pro Woche festgelegt. Das Fahrpersonal arbeitet in der Regel im Schichtdienst, wobei Schichtzulagen ebenfalls in den Tarifverträgen festgelegt sind.
Wie stehen die Chancen auf eine Festanstellung?
Fachkräfte werden überall im ÖPNV und Güterverkehr gesucht. Das Niag-Bildungszentrum kann eine Bestehens- und Vermittlungsquote von über 90 Prozent vorweisen. „Damit stehen die Chancen sehr, sehr gut für einen Start in den für die Verkehrswende so wichtigen Berufen“, so die Verkehrsbetriebe. In der Regel erhalten Absolventen nach erfolgreicher Weiterbildung einen unbefristeten Arbeitsvertrag in der Niag-Unternehmensgruppe, heißt es
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