Kreis Wesel. Wegen Cannabis-Konsum im Krankenhaus: Das Statistische Landesamt hat dazu Zahlen auch für den Kreis Wesel veröffentlicht – was sie aussagen.
Die Zahl der Menschen, die im Kreis Wesel aufgrund von Cannabis-Konsum im Krankenhaus behandelt werden mussten, ist zuletzt angestiegen: Wie das Statistische Landesamt mitteilt, waren es im Jahr 2021 (das sind die aktuellsten Zahlen) 88 Menschen und damit 16 mehr (plus 42 Prozent) als noch im Jahr zuvor. Im Vergleich zu 2011 stieg diese Zahl um 35 Prozent.
Krank nach Cannabis-Konsum: Deutlich mehr Männer betroffen
Der Kreis bewegt sich damit entgegen dem Landestrend: 2021 wurden NRW-weit 3976 Personen in Folge des Konsums von Cannabis so krank, dass sie behandelt werden mussten – 0,65 Prozent weniger als 2020, damals waren es 4002 Personen. Deutlich ist hier die Veränderung von 2011 zu 2021– mit fast doppelt so vielen (plus 90 Prozent) Krankenhausbehandlungen vor diesem Hintergrund.
IT.NRW bezieht sich in seiner Statistik auf die Zahl der Menschen in der Klinik mit der Hauptdiagnose „Psychische und Verhaltensstörungen durch Cannabinoide“. Der Großteil der Menschen im Kreis, die Cannabis demzufolge krank gemacht hat, war zwischen 21 und 40 Jahre alt (59). Unter 21 Jahre alt waren 23 der stationär aufgenommenen Patienten. Wie landesweit auch waren deutlich mehr Männer von einer solchen Erkrankung betroffen als Frauen – im Kreis waren es 65 Männer und 23 Frauen.
Diagnosen mit konsumierten Substanzen: Alkohol in NRW auf Rang 1
Pro 100.000 Einwohner verzeichnete IT.NRW 19,1 Fälle im Kreis Wesel. Zur Einordnung: Die höchste Zahl an Behandlungsfällen durch Cannabis je 100.000 Einwohner hat es laut dem Statistischen Landesamt 2021 im Kreis Soest gegeben (39,4 Fälle), dahinter folgen Hamm (38,5) und der Kreis Warendorf (36,4). Am niedrigsten war die Zahl stationärer Behandlungen aufgrund von Cannabis je 100.000 Einwohner im Oberbergischen Kreis (10,3 Fälle) sowie in den Kreisen Olpe (10,5 Fälle) und Höxter (12,2 Fälle), heißt es.
Den Statistikern zufolge lag Cannabis in NRW auf Rang vier der häufigsten Diagnosen im Zusammenhang mit konsumierten Substanzen: Ganz vorne rangiert dabei Alkohol mit NRW-weit 53.285 Fällen. Das sind 68,1 Prozent – gefolgt von Opioiden (11,6 Prozent, 9108 Fälle) und multiplem Substanzgebrauch (7,8 Prozent, 6084 Fälle).