Kreis Wesel. In der Silvesternacht mussten Einsatzkräfte im Kreis Wesel immer wieder ausrücken – es gab ungewöhnlich viele Brände. Das ist die Bilanz.
Hinter den Einsatzkräften im Kreis Wesel liegt eine arbeitsreiche Silvesternacht: Zwischen Samstagabend und Sonntagmorgen musste die Polizei 85 Mal mit „Silvesterbezug“ ausrücken, wie es in einer Bilanz der Kreispolizeibehörde heißt. Das waren deutlich mehr Einsätze als im Vorjahr, als es zum Jahreswechsel noch starke Einschränkungen wegen der Schutzmaßnahmen gegen das Coronavirus gegeben hatte. Schwerwiegende Ereignisse wurden jedoch nicht verzeichnet. Die Rettungsdienste fuhren von Mitternacht bis zum frühen Neujahrsmorgen rund 200 Einsätze ab, außerdem musste die Feuerwehr immer wieder ausrücken, wie es von der Kreisleitstelle auf Anfrage der Redaktion hieß.
Silvester im Kreis Wesel: 70 Einsätze für die Feuerwehren
„Die Feuerwehren hatten 70 Brandeinsätze, das waren ungewöhnlich viele. Um 00.02 Uhr ging es schon los“, sagte ein Sprecher der Kreisleitstelle. In den meisten Fällen kam es zu Sachschäden an Mülltonnen, Altkleidercontainern und Strauchwerk oder Hecken, die durch Pyrotechnik in Brand geraten waren. Zum Teil brannte es aber auch an Gebäuden oder Balkonen. Verletzt wurde glücklicherweise niemand.
Ein Schwerpunkt lag laut Kreisleitstelle in Wesel, einen größeren Vorfall gab es aber auch in Sonsbeck: Dort griff das Feuer einer in Brand geratenen Mülltonne gegen 1 Uhr auf das Vordach einer Doppelhaushälfte über. Die Bewohner bemerkten die Flammen und konnten das Wohnhaus rechtzeitig verlassen. Die alarmierte Feuerwehr löschte den Brand umgehend, so dass größere Schäden verhindert werden konnten. Eine 54-jährige Hausbewohnerin kam mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung in ein Krankenhaus. Einige Einsätze für die Feuerwehren gab es auch wegen des Sturms.
Außerdem wurde die Polizei zu Streitigkeiten, Körperverletzungen, zu Sachbeschädigungen und Ruhestörungen gerufen. Es wurden fünf Strafverfahren wegen Körperverletzung eingeleitet, drei Strafverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung und fünf Strafverfahren wegen Sachbeschädigung. Insgesamt erteilte die Polizei infolge dessen fünf Platzverweise und nahm sieben Personen in Gewahrsam. Darunter war auch ein 34-jähriger Mann, der in Moers vor einer Diskothek mehrere Personen mit einem Messer bedrohte und einem 40-jährigen Mann Schnittverletzungen an der Hand zufügte.