Kreis Wesel. Viele Herausforderungen, Kritik an der Bundesregierung: 133 Mitglieder der CDU im Kreis Wesel wählten beim Parteitag einen neuen Vorstand.

Bei vorangegangenen Parteitagen konnte die CDU im Kreis Wesel bundesweit noch auf eine andere Gemengelage blicken: Angela Merkel war Bundeskanzlerin, die CDU stellte die Regierung.

Das ist seit einem Jahr anders. Was aber bleibt: Charlotte Quik ist die alte und neue Vorsitzende der CDU im Kreis Wesel, sie wurde am vergangenen Samstag im Bürgerhaus in ihrer Heimatstadt Hamminkeln mit 95,3 Prozent der Stimmen im Amt bestätigt. Sie stand als einzige Kandidatin zur Wahl. Im vergangenen Jahr hatte die Landtagsabgeordnete den Posten von Sabine Weiss übernommen. In ihrer Rede stellte Quik die großen Herausforderungen dieser Zeit heraus: die Pandemie, den Ukraine-Krieg und den Klimawandel. Natürlich nicht, ohne heftige Kritik in Richtung der Ampel in Berlin zu richten. „In einer Zeit voller Krisen leistet sich Deutschland eine der wohl schwächsten Bundesregierungen und den schwächsten Bundeskanzler aller Zeiten.“ Der Austausch mit den Ländern sei vernachlässigt worden. Der Bund müsse liefern und das habe er nicht.

Als ein Herzensthema nannte Quik auch die Belange der Kinder und Jugendlichen: „Sie haben in den vergangenen Jahren viel verpasst. Wir können die Zeit nicht zurückdrehen“, aber es gehe nun darum, sie in den Mittelpunkt zu stellen.

Neuer CDU-Kreisvorstand Wesel: Sie wurden gewählt

Zu den stellvertretenden Kreis-Vorsitzenden wählten die 133 anwesenden CDU-Mitglieder Sascha van Beek (Alpen), Matthias Broeckmann (Sonsbeck) und Birgit Nuyken (Wesel). Kreisschatzmeister Timo Juchem (Dinslaken) und sein Stellvertreter Heinz Lindekamp (Hünxe) wurden in ihren Ämtern bestätigt, ebenso wurde Julia Zupancic (Moers) erneut zur Mitgliederbeauftragten der Christdemokraten bestimmt. Die neuen Beisitzerinnen und Beisitzer sind Jutta Gerwers-Hagedorn (Moers), Thomas Görtz (Xanten), Philipp Hagenstein (Kamp-Lintfort), Dr. Jens Lieven (Xanten), Marc Lindemann (Schermbeck), Frederik Paul (Alpen), Anna Rasche (Rheinberg), Henning Stemmer (Voerde), Meike Tekaat (Dinslaken) und Anika Zimmer (Hünxe). „Es wird anstrengend werden, aber ihr wolltet es nicht anders“, sagte Quik an den neuen Vorstand gerichtet.

Die Folgen des Ukraine-Kriegs, wie etwa die Energiekrise, fanden inhaltlich immer wieder Berücksichtigung, so auch in einem Initiativantrag, der von den Mitgliedern einstimmig beschlossen wurde. Die Kreis-CDU will sich dem Papier zufolge dafür einsetzen, dass Energie bezahlbar, sicher und nachhaltig ist. Man müsse selbstkritisch sein, dass die Union in den vergangenen Jahre beim Ausbau der erneuerbaren Energien mehr hätte machen können, so Frederik Paul aus Alpen.

Erst wenige Tage zuvor war der SPD-Bundestagsabgeordnete Rainer Keller völlig unerwartet verstorben. Ihm sowie den im vergangenen Jahr verstorbenen Parteimitgliedern gedachten die CDU-Vertreter und Vertreterinnen am Samstag in einer Gedenkminute.