Kreis Wesel. Wer nach der Arbeit auf dem Rad abschalten möchte, hat im Kreis Wesel viele Möglichkeiten. Der ADFC gibt Tipps, inklusive Download-Möglichkeit.
Nach einem Arbeitstag auf dem Rad entspannen – das geht im Kreis Wesel sehr gut. Die ADFC-Ortsverbände stellen hier beliebte Feierabendstrecken vor. Und am Ende des Textes gibt es einen Download-Bereich:
Vom Rhein bis zur Halde Norddeutschland
Drei abwechslungsreiche Radstrecken für den Feierabend hat die ADFC-Gruppe Moers/Neukirchen-Vluyn zu bieten:
1. Rundtour: Moers-Budberg-Orsoy-Baerl-Moers. Die 33,2 Kilometer lange Strecke hat nur geringe Höhenunterschiede und verläuft überwiegend auf Asphalt. Besonders beeindruckend ist laut ADFC der Tourenverlauf auf dem Rheindeich beziehungsweise am Rheinufer entlang mit Blick auf den Fluss sowie die Schwerindustrie auf der anderen Rheinseite. Unterwegs finden sich immer wieder schöne Einkehrmöglichkeiten wie zum Beispiel der Heesenhof.
2. Rundtour: Moers-Neukirchen-Vluyn-Kapellen-Moers. Auch diese 35-Kilometer-Strecke bietet geringe Höhenunterschiede und überwiegend befestigte Wege. „Diese Route ist sehr abwechslungsreich“, sagt der ADFC dazu. „Man sieht am Beispiel Neukirchen-Vluyn die Spuren, die der Bergbau hinterlassen hat sowie die Bemühungen der Stadt, einen Strukturwandel voranzutreiben.“ Wenige Kilometer weiter zeigt sich eine idyllische Landschaft mit Bauernhöfen, Feldern, Pferdekoppeln, den Niepkuhlen sowie Schloss Bloemersheim. Auf der Strecke am linken Niederrhein gibt es zahlreiche Einkehrmöglichkeiten wie den Samannshof, den Biergarten Mook und, nicht zu vergessen, die Eiscafés in Neukirchen-Vluyn, Kapellen und Moers.
3. Rundtour zur Himmelstreppe. Die Streckenlänge beträgt 32,2 km, und führt über überwiegend befestigte Wege. Diese Route zeigt die Parkanlagen in Moers und Repelen (Wichtig: Radfahrverbote beachten) und führt durch die Dong. Als Höhepunkt dieser Route bezeichnet der ADFC die Fahrt auf die Halde Norddeutschland, von der sich eine beeindruckende Aussicht über den Niederrhein bietet. Weniger sportliche Radfahrende sollten sich aber nicht abschrecken lassen, sie können auch um die Halde herumfahren oder sie zu Fuß über die „Himmelstreppe“ erklimmen. Auch auf dieser Tour finden sich schöne Einkehrmöglichkeiten mit Außengastronomie, beispielsweise wiederum der Samannshof oder die Biobäckerei Schomaker.
Touren zu Schafen und Schlössern
Der ADFC in Hamminkeln schlägt zwei Routen vor, die für eine entspannte Feierabendtour geeignet sind. Die Route 1 Hamminkeln - Bislich - Diersfordt - Flüren - Hamminkeln ist rund 30 Kilometer lang und kann in beide Richtungen gefahren werden. Das Dorf Bislich ist immer einen Ausflug wert, nicht zuletzt, da man über den Deich fahrend einen wunderschönen Blick auf den Rhein und die Schafweiden hat. Schloss Diersfordt ist ein attraktives Fotomotiv und eine anschließende Fahrt durch den Diersfordter Wald bietet gerade an sonnigen Tagen angenehmen Schatten.
Der Vorschlag 2 Hamminkeln - Loikum - Dingdener Heide – Ringenberg - Hamminkeln hat eine Länge von 32 Kilometern.
Die Streckenführung ist wiederum in beide Fahrtrichtungen attraktiv. „Wir empfehlen diese Tour an einem Freitag zu fahren. Zum einen ist der Bauernmarkt in Loikum von 14 bis 18 Uhr, zum anderen hat die Geschäftsstelle des ADFC Hamminkeln im Schloss Ringenberg von 16 bis 18 Uhr geöffnet. Hier kann man sich weitere Anregungen für Radtouren in der näheren und weiteren Umgebung holen“, empfiehlt der Fahrradclub.
Wo die Wölfe sich verstecken
Eine Strecke durch Wolfsgebiet schlägt der ADFC Dinslaken-Voerde vor. Start der 47 Kilometer langen Tour kann in Voerde sein.
Der Weg führt zunächst an den Tenderingsseen 3 und 4 vorbei, am Leitgraben entlang über das frühere Zechengelände Lohberg, das mit seinen vielen kleinen, neuen Wohnhäusern auch als „Kreativ Quartier Lohberg“ bezeichnet wird und zudem ein CO2-neutrales Quartier der Zukunft sein soll. Nun geht es etwas bergauf zum Hotel Grunewald. Von dort aus führt die Strecke nach links ein paar Kilometer auf dem Radweg an der Bergerstaße bis zum Waldfriedhof.
Anschließend führt die Route links in den Wald zum Soldatengrab an einer Wegkreuzung. Hier liegt Bruno Brusten, der kurz vor Kriegsende ums Leben kam, wie eine kleine Informationstafel erklärt. Weiter geht es von hier zur Schwarzen Heide. Anstatt zum nahen Flugplatz zu führen, biegt die Route ab. Die Fahrbahn ist hier laut ADFC so gut, dass auch Inlineskater sie befahren könnten. Rechts und links wuchert Buschwerk, doch sobald der Weg links abbiegt, sind die Bunker nicht zu übersehen. Einst hat hier Kriegsmaterial gelagert, heute wohnen in manchen dieser Bauwerke Fledermäuse, heißt es. Der Pfad nach links ist leicht zu übersehen, doch er führt zu einem Waldweg, der den Meesenmühlenweg kreuzt. Auf den rechts abbiegen, dann führt die Tour an der Mülldeponie Schermbeck/Hünxe vorbei, wobei die Radfahrenden auf die Schäden in der Fahrbahn achten sollten. Im weiteren Tourenverlauf geht es zur Schwarzdrossel, einem Lokal, das allerdings erst wieder ab September geöffnet ist. Zum Kanal ist es nun nicht mehr weit. Eine Weile geht es dort über den Uferweg, bis man über eine Brücke zum Schloss Gartrop gelangt.
Nachdem der artesische Brunnen mit dem aus einem Röhrchen plätschernden Quellwasser passiert ist, geht es in die Ortsmitte von Hünxe mit verschiedenen Möglichkeiten einzukehren. Von da aus führt die Tour schließlich ein Stück entlang der Weseler Straße (Autobahnzubringer) gen Westen, bis über den Sternweg fahrend der Waldheideweg erreicht ist – und damit fast schon wieder die Stadt Voerde.
Achtung: Die Strecke ist mit dem Rennrad leider nicht befahrbar! Darauf weist der ADFC hin.
Durch die Felder und hinter den Häusern
Durch Dinslaken, Walsum und Voerde geht die Strecke, die der ADFC Dinslaken-Voerde vorschlägt. In Dinslaken geht es am Rotbach entlang und über die Thyssenstraße. Wer weiß noch, dass in dem großem Gebäude links an der Ecke, in dem heute das Kaufhaus der Diakonie ist, einst das Kasino der Gewerkschaft Deutscher Kaiser war?
Jetzt führt die Tour durch das ehemalige Röhrenwerk, dann nach Südwesten, wo die Radler hinter Barmingholten auf die HOAG-Trasse kommen. Rechts sieht man das Klärwerk Emscher, in dem jährlich mehr als 400 Millionen Kubikmeter Abwasser gereinigt werden. Hinter den Häusern von Wehofen führt die Strecke auf der gut befahrbaren Trasse etwa vier Kilometer nach Westen. Dann endet die Fahrbahn und man biegt rechts ab, kann ein paar hundert Meter weiter nach links zum Südhafen von Walsum fahren und dort auf den Bänken eine Pause mit Blick über den Rhein einlegen. Hier endet jedoch der Weg, die Radler müssen zurück auf die Route.
Weiter geht’s auf der Römerstraße am ehemaligen Walsumer Zechengelände vorbei. Vor der Bahnunterführung muss man nach links abbiegen, was an der Stelle wegen des Gegenverkehrs nicht ganz ungefährlich ist. Weiter geht’s parallel zur Walsum-Bahn, östlich der Rheinaue bis Eppinghoven, um dort die Emscher zu überqueren. Hier bietet sich ein Blick auf die Baustelle „Emschermündung“, die aktuell renaturiert wird. Falls nun Bedarf ist, lädt schließlich der Emscherhof am Hagelkreuz ein, wo es vorzüglichen Kuchen gibt. Von der Kirche in Eppinghoven werden die einen den Weg nach Dinslaken nehmen, andere biegen links ab durch den Wohnungswald nach Voerde.
Durch die niederrheinische Landschaft
Gleich vier verschiedene Routen für eine entspannte Feierabendtour schlägt der ADFC in Wesel vor. Sie sind zwischen 28 und 38 Kilometer lang und bieten schöne Einkehrmöglichkeiten und tolle Ansichten der niederrheinischen Landschaft.
Route 1: Drevenack - Damm - Lühlerheim. Die Strecke ist 34 Kilometer lang. Auf der alten Bahntrasse Wesel geht es zunächst Richtung Schermbeck. An Feldern, Wiesen und Bauernhöfen vorbei erreicht man die Lühlerheide. Das abseits gelegene Café Lühlerheide bietet besten Kuchen, Snacks und Getränke.
Route 2: Freizeitsee Menzelen - Xanten - Südsee - Bislicher Insel. Diese herrliche Sommertour führt zu den Badeseen auf der linken Rheinseite und ist 36 Kilometer lang. Sehenswert ist die Kriemhildmühle in Xanten. Die Terrasse des Hafenrestaurants Plaza del Mar bietet einen wunderbaren Blick auf die Südsee und den Hafen.
Route 3: Emmelsum - Kolkshofs Büdchen - Spellen. Die 28 Kilometer lange Tour führt mitten in der niederrheinischen Natur durch die Lippeauen. Direkt daneben liegt der Hafen Emmelsum, an dessen Landzunge die Rheinschiffe vorbeifahren. Einkehren können die Ausflügler in einem neu entstandenen Bauernhofcafé – das Kolkshofs Büdchen – ländlich gemütlich.
Route 4: Zum Biergarten nach Götterswickerhamm. Am Ende der rund 38 Kilometer langen Strecke wartet in Götterswickerhamm ein Biergarten unter dicken Laubbäumen mit herrlichem Blick auf den Rhein. Der richtige Ort, um abzuschalten und die Abendsonne zu genießen. Und es gibt alternativ auch weitere sehr gute Einkehrmöglichkeiten – alle mit super Ausblicken auf den Rhein.
Die Routen zum Nachfahren: Hier geht es zum Download:
Die meisten dieser Fahrradtouren lassen sich bequem nachfahren – hier finden Sie die entsprechenden GPX-Dateien für die Navigation als Download. Darin sind die Routen hinterlegt, mit einem entsprechenden Programm auf dem Smartphone oder einem Fahrradcomputer lassen sich die Vorschläge der Radexperten und -expertinnen wunderbar nachfahren.
Für die Wiedergabe der Dateien braucht man spezielle Anwendungen oder Programme, bekannt sind unter anderem die Internetportale Komoot oder Outdooractive – nach dem Einlesen der GPX-Datei wird eine Karte mit der Strecke dargestellt, der man dann einfach per Navigation folgen kann. Wir haben die Touren in einer Datei zusammengefasst, nach dem Download kann jede Route einzeln verwendet werden. Sie funktionieren auch auf Fahrradcomputern, wie es sie beispielsweise von den Firmen Wahoo und Garmin gibt. Die meisten Internetportale bieten in der Regel eine kostenlose Basis-Variante an, wer mehr Funktionen nutzen will, muss häufig einen kostenpflichtigen Service in Anspruch nehmen.