Kreis Wesel. Zwar fließt wieder Gas über Nord Stream I nach Deutschland, trotzdem betrachtet die Niederrheinische IHK die Situation weiter mit Sorge.
Obwohl seit der vergangenen Woche wieder Gas aus Russland durch die Pipeline Nord Stream I nach Deutschland fließt, hat die Niederrheinische IHK die Politik erneut zum Handeln aufgefordert. Der zehntägige Lieferstopp und die gedrosselte Liefermenge zeigten: Die Energieversorgung ist angespannt. (Lesen Sie hier: So voll ist der einzige Gasspeicher im Kreis Wesel)
Niederrheinische IHK zu Energiekrise: Russland ist kein verlässlicher Partner
Burkhard Landers, IHK-Präsident und Unternehmer aus Wesel, warnt deshalb: „Es ist gut, dass jetzt wieder Gas fließt und wir die Speicher weiter füllen können.“ Der Nervenkrieg um die Versorgung habe aber auch gezeigt: Russland ist kein verlässlicher Partner. Sollte im Winter nicht genügend Gas zur Verfügung stehen, müssten viele Unternehmen ihre Produktion drosseln oder sogar Teile stilllegen. „Das hätte schwerwiegende wirtschaftliche Folgen“, so Landers. Zwar seien die Appelle zum Energiesparen richtig, aber sie werden nicht ausreichen, glaubt der IHK-Präsident.
„Die Unternehmen dürfen nicht auf sich alleine gestellt sein: Die Politik muss jetzt einen Notfallplan auflegen, mit welchen Maßnahmen die Energieversorgung gesichert werden kann. Dazu gehören auch Vorschläge, welche gesetzlichen Regelungen wegfallen können, um einen Umstieg auf andere Energieträger schnell und unbürokratisch zu erlauben, ohne die Betriebsgenehmigungen zu verlieren“, fordert Landers.