Sonsbeck. In Sonsbeck ist ein Mann einem Reh ausgewichen und hat sich mit seinem Wagen überschlagen. Polizei appelliert an Autofahrerinnen und Autofahrer.

Erst vor wenigen Tagen hatte die Kreisjägerschaft vor der erhöhten Gefahr von Zusammenstößen mit Wildtieren gewarnt, nun ist im Kreis Wesel ein spektakulärer Unfall passiert – der glücklicherweise relativ glimpflich ausgegangen ist. Dennoch appelliert auch die Polizei eindringlich an Autofahrerinnen und Autofahrer in ländlichen Gebieten besonders vorsichtig unterwegs zu sein.

Wie die Polizei berichtet, ist ein 60 Jahre alter Mann aus Xanten in der Nacht zum Mittwoch mit seinem Auto über die Reichswaldstraße in Richtung Sonsbeck gefahren – die Straße führt dort durch ein dicht bewachsenes Waldstück. Plötzlich trat ein Reh von rechts auf die Fahrbahn. Der Xantener bremste, woraufhin das Auto auf der nassen Fahrbahn ausbrach, von der Straße abkam und sich überschlug. Der 60-Jährige wurde im Auto eingeklemmt, verletzte sich jedoch nur leicht und konnte noch selbstständig den Notruf alarmieren. Ein Rettungswagen brachte ihn vorsorglich in ein Krankenhaus.

„In diesem Fall kann man von Glück sagen, dass nicht mehr passiert ist“, schreibt die Polizei. „Das Wild ist zurzeit in der Paarungszeit, daher sollte man vorsichtig fahren und jeder Zeit damit rechnen, dass ein Tier die Fahrbahn kreuzt.“ Gerade bei diesen Unfällen komme es immer wieder zu schweren Folgen.

Diese Tipps gibt die Polizei, um solche Zusammenstöße zu verhindern:

  • Wird durch Warnschilder „Wildwechsel“ angezeigt, sofort Fuß vom Gas und besonders aufmerksam fahren.
  • Wald- und Straßenränder beobachten und bremsbereit sein.
  • Wer zu schnell fährt, hat keine Chance. Ein 20 Kilogramm schweres Reh besitzt bei einer Kollision mit Tempo 100 ein Aufschlaggewicht von fast einer halben Tonne.
  • Ein Tier kommt selten allein. Immer mit „Nachzüglern“ rechnen.
  • Nachts in Waldgebieten - wann immer möglich - mit Fernlicht fahren. So wirken die Augen der Tiere wie Rückstrahler und sind besser zu erkennen. Taucht Wild im Scheinwerferlicht auf, sofort abblenden und hupen. Wenn gefahrlos möglich abbremsen.
  • Falls es doch gekracht hat:Lässt sich ein Zusammenprall nicht vermeiden, Lenkrad gut festhalten und weiterfahren. Auf keinen Fall ausweichen. Ausweichmanöver können schlimme Folgen haben. Auch für andere Verkehrsteilnehmer.
  • Nach einem Unfall: sofort Warnblinkanlage einschalten und Unfallstelle absichern. Das Tier an den Randstreifen schaffen, damit sich keine Folgeunfälle ereignen. Wegen eventueller Tollwutgefahr Handschuhe anziehen. Wild niemals mitnehmen. Wer Wild mitnimmt, macht sich der Wilderei strafbar. Unfall unverzüglich der Polizei melden.