Kreis Wesel. Geschwindigkeitsübertretungen ahnden ohne gültige TÜV-Plakette: Ein Blitzeranhänger des Kreises hat im Netz für lebhafte Diskussionen gesorgt.
Von Heiterkeit bis Kopfschütteln und Häme sind die Reaktionen auf einen in Hamminkeln abgestellten Blitzer des Kreises Wesel: Der TÜV war bereits im Mai abgelaufen, ein Passant pappte diesen Hinweis per Notizzettel auf den Anhänger – der zudem auf einem Grünstreifen stand.
Der Kreis kommentiert den Vorfall auf Anfrage so: „Da ist der Kreisverwaltung wirklich ein Fehler passiert, der TÜV war abgelaufen. In der kommenden Woche wird das nachgeholt. Wir danken den wirklich sehr sehr sehr sehr sehr vielen Hinweisen, die uns zu diesem Thema erreicht haben.“ Und dämpft zugleich die Hoffnungen, dass die durch diesen Blitzer entstandenen Knöllchen eventuell unwirksam sein könnten: „Der abgelaufene TÜV an dem Gerät hat nichts mit den Geschwindigkeitsmessungen zu tun. Der TÜV bezieht sich auf die Verkehrssicherheit beziehungsweise Tauglichkeit. Die Kameras werden separat geeicht und gewartet“, so die Kreispressestelle. Auf Facebook teilt sie zudem mit, dass sie tatsächlich eine gültige Eichung hatten.
Personalmangel und einen Irrtum als Ursache genannt
Wie das passieren konnte? Man wolle den Fehler nicht schön reden, so Sprecherin Anja Schulte. Im zuständigen Verwaltungsbereich herrsche aber Personalmangel und eine hohe Personalfluktuation. Zudem werde der TÜV bei Anhängern unter einem Gewicht von 750 Kilogramm erst drei Jahre nach Erstzulassung fällig, bei schwereren Anhängern schon nach zwei Jahren. Der Blitzeranhänger ist schwerer, das war in der Verwaltung offenbar übersehen worden.
Der TÜV-Termin sei für die kommende Woche gebucht, teilt der Kreis auf Facebook mit, und: „Wird nicht wieder vorkommen.“