Tierwohl, Verbraucherinteressen und der Erhalt der heimischen Höfe lassen sich nicht voneinander trennen. Probleme müssen endlich gelöst werden.
Es muss nicht immer Bio sein. Als Verbraucherin möchte ich aber, dass das ‘Nutzvieh’ ein anständiges Leben hat, bevor es auf dem Teller landet. Zudem muss Fleisch nicht billig sein, aber bezahlbar bleiben. Und natürlich soll es regional sein. Zu viel verlangt?
Grundvoraussetzung dafür ist, dass es noch heimische Bauern gibt. Politiker müssen endlich anpacken, von der Kommune bis hin zu Land, Bund und EU jede Ebene ihr Mögliches leisten: Vor Ort gute Bedingungen und vor allem regionale Strukturen schaffen, in Europa Mindeststandards für Tierhaltung und Naturschutz einführen, auch den Import tierischer Erzeugnisse in die EU reglementieren. Letzteres funktioniert beispielsweise beim Stahl, warum nicht hier? Umgekehrt müssen sich die Bauern von der Idee verabschieden, die ganze Welt ernähren zu wollen.
Ja, die Gemengelage in der Landwirtschaft und das Spannungsfeld Tier-/Naturschutz und Lebensmittelproduktion sind hoch kompliziert. Wollen wir in der Grundversorgung mit Lebensmitteln nicht bald komplett von Importen abhängig sein – zudem ohne Einfluss auf die Produktionsbedingungen – müssen die Probleme jetzt gelöst werden. Einmal aufgegebene Höfe werden nicht zurückkehren.