Kreis Wesel. Die Kultur am Niederrhein und im Kreis Wesel will ihren Beitrag zum Klimaschutz vergrößern. Wie das gehen kann, war Thema beim Auftakt in Moers.

Der Klimaschutz ist ein gesamtgesellschaftlicher Kraftakt - oder sollte es zumindest sein. Dass jede und jeder aber noch viel mehr tun kann, ist nicht erst seit Freitag klar. An dem Tag trafen sich Kulturbetriebe, Kommunen und Klimaexperten vom gesamten Niederrhein in der Enni-Eventhalle in Moers, um darüber zu sprechen, wie die Kultur ihren Beitrag am Klimaschutz vergrößern kann.

„Neue Bündnisse für Kultur und Klima“ hieß die Auftaktveranstaltung, die allen Beteiligten zunächst als Kontaktbörse dienen sollte. Aus diesen ersten Kontakten sollen tiefergehende Gespräche und schließlich Kooperationen entstehen, um den Klimaschutz ins kulturelle Denken und - vor allem - Schaffen zu pflanzen.

Es gehe grundsätzlich darum, nachhaltiger mit Ressourcen umzugehen, in welcher Form auch immer, sagte Ingrid Misterek-Plagge, Geschäftsführerin des Kulturraums Niederrhein als Koordinierungsstelle des regionalen Kulturprogramms NRW und Hauptinitiatorin der Veranstaltung. Welche Materialien für den Bühnen- oder Ausstellungsbau verwendet würden oder ob die Theaterausstattung nach der Aufführung tatsächlich in den Müll wandern müsse, seien nur einige Fragen, die sich Theater, Konzertveranstalter oder Museen stellen müssten.

Alles ist miteinander verzahnt. Entsprechend bunt war die Auswahl der Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartner. Neben Künstlerinnen und Künstlern, Museen, Stadtbüchereien und Konzertveranstaltern nahmen auch das Klimabündnis der Kommunen im Kreis Wesel, Niederrhein Tourismus oder das Zukunftsnetzwerk Mobilität NRW teil, das Kommunen bei der Umsetzung nachhaltiger Mobilitätskonzepte hilft. Alle sollten sie ins Gespräch kommen. „Ein Marktplatz für die unterschiedlichen Ideen“, sagte Landrat Ingo Brohl, der die Veranstaltung gemeinsam mit seinem Kreis Viersener Amtskollegen Andreas Coenen eröffnete.

Als Impulsgeber hatte der Kulturraum Niederrhein die Bundessprecherin von Fridays For Future, Sumeja Didzarevic, und die Kulturreferentin des niederländischen Generalkonsulats, Lene ter Haar, eingeladen. Der Tenor: Lasst uns gemeinsam Neues wagen, nicht zögern oder zaudern. Vor allem aber müsse man anfangen, sagte Lene ter Haar und nannte die Niederlande als Beispiel. „Dort legt man erstmal los.“ In welche Richtung es dann gehe, wisse man erst, wenn man auf dem Weg sei.

Der Ansatz schwebt auch Ingrid Misterek-Plagge vor. Sprechen, loslegen, konkretisieren. Der Kulturraum Niederrhein stehe dabei allen zur Seite.