Kreis Wesel. Wer von der Grundsicherung lebt, betrachtet die aktuellen Steigerung bei Miete und Heizkosten mit Sorge. Der Kreis Wesel kann etwas beruhigen.

Steigende Mieten und explodierende Energiepreise sorgen aktuell für Ängste – vor allem bei Menschen, die von der Grundsicherung leben müssen und jeden Cent umdrehen. Kreisdirektor Ralf Berensmeier kann etwas beruhigen. Die Angemessenheitsgrenzen für Mieten, erläutert er, werden alle vier Jahre von einem externen Fachunternehmen überprüft. So auch aktuell. „Ab 1. Mai werden höhere Mieten anerkannt“, so Berensmeier. Eine einheitliche Regelung dafür gibt es aber nicht, die Erhöhung werde zwischen 0,1 und 14,7 Prozent liegen. Grund dafür ist, dass die Mieten im Kreis Wesel sich sehr unterschiedlich entwickeln.

Angebot und Nachfrage klafft bei kleinen Wohnungen auseinander

Sieben Vergleichsgruppen liegen der Berechnung zugrunde, „es sind Räume mit vergleichbaren Gebieten, die mit dem ÖPNV erreichbar sind“, so Berensmeier. Sieben davon gibt es im Kreis Wesel: Dinslaken und Hünxe, Alpen, Rheinberg, Sonsbeck und Xanten, Hamminkeln, Schermbeck und Wesel, außerdem isoliert Kamp-Lintfort, Moers, Neukirchen-Vluyn und Voerde.

„Die Mieten für Einpersonen-Haushalte sind deutlich gestiegen, weniger deutlich ist es bei großen Wohnungen für fünf Personen“, so Berensmeier. Das liegt daran, dass Angebot und Nachfrage bei kleinen Wohnungen weit auseinander klaffen.

Berensmeier: „Wir sind vorbereitet und haben noch Puffer“

Noch drängender als die Frage nach der Miete stellt sich die nach den Heizkosten – die Miete ist Kaltmiete plus Nebenkosten ohne Wärme: Die Linke im Weseler Kreistag erfragte jetzt die Situation für Bedürftige. Es gebe keinen Anlass zur Sorge, erläuterte Berensmeier, Grundlage für die Berechnung der Zuschüsse sei der Bundesheizspiegel.

„Wir werden den Anstieg so weit wie möglich anerkennen dort, wo kein übermäßiges Heizverhalten vorliegt“, erläuterte der Kreisdirektor. Es sei nicht das erste Mal, dass die Heizkosten steigen, lediglich die Höhe sei aktuell auffällig. „Wir sind vorbereitet und wir haben noch Puffer“, so Berensmeier.