Kreis Wesel. Wenn immer mehr Geflüchtete in den Kreis Wesel kommen, will dieser vorbereitet sein, um die Menschen zu versorgen. Es gibt einiges vorzubereiten.

Vor allem Frauen mit Kindern, darunter viele kleinere Mädchen und Jungen, die vor dem Schrecken des Ukraine-Kriegs fliehen, erwartet der Kreis Wesel in den kommenden Wochen. Einige seien bereits in den Kommunen angekommen - einen Überblick gibt es noch nicht, zumal die Zuständigkeit bei den Städten und Gemeinden liegt. Der Kreis hat inzwischen laut Pressestelle einen regelmäßigen Krisenstab zum Thema Ukraine-Flüchtlinge eingerichtet, in der kommenden Woche sollte es mehr Klarheit geben.

Kinder müssen gegen Masern geimpft werden

Kreisdirektor Ralf Berensmeier berichtete jetzt dem Ausschuss für Soziales und Arbeit des Kreises zum Stand der Dinge. Zahlreiche Vorbereitungen werden demnach aktuell getroffen. So gehe die Gesundheitsbehörde davon aus, dass nicht viele der Ankommenden gegen Corona geimpft sind - und falls doch, mit dem Sputnik-Impfstoff, der in der EU nicht zugelassen ist. Ankommende Kinder müssen gegen die Masern geimpft werden – das ist in Deutschland Pflicht, sonst können sie weder Schule noch Kita besuchen. Auch werden die Ankommenden auf Tuberkulose untersucht.

Der Kreis stehe im regen Austausch mit den Städten und Gemeinden, so Berensmeier. Immer wieder sah man in den Fernsehbildern auch Geflüchtete, die ihre Hunde mit aus dem Kriegsgebiet nehmen. Die Vierbeiner müssten gegen Tollwut geimpft werden, bevor sie in den Unterkünften gehalten werden dürfen.

Versorgt werden die Geflüchteten nach dem Asylbewerberleistungsgesetz von den Kommunen, die für Taschengeld (800 Euro), Unterkunft, Krankenkasse und Ausstattung sorgen. Das könne die kommunalen Haushalte belasten. Inzwischen hat der Kreis eine Internetseite eingerichtet. Sie informiert darüber, wie sinnvolle Hilfe aussehen kann - zahlreiche Menschen wollen dem Elend der Menschen nicht tatenlos zusehen. Auf traumatisierte Menschen bereiten sich die Erziehungsberatungsstellen vor. Zudem gibt es beim Kommunalen Integrationszentrum Kreis Wesel einen Dolmetscherpool, damit die Verständigung funktionieren kann.