Kreis Wesel. 458 Privatpersonen im Kreis Wesel waren 2021 zahlungsunfähig - ein Anstieg um 88,5 Prozent. Dafür meldeten weniger Unternehmen Insolvenz an.
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Die Zahl der Privatinsolvenzen im Kreis Wesel ist im vergangenen Jahr stark gestiegen. Laut IT.NRW meldeten 458 Verbraucherinnen und Verbraucher 2021 im Kreis ein Insolvenzverfahren an. 2020 waren es noch 243 Verfahren, macht einen Anstieg um 88,5 Prozent. Den höchsten Anstieg verzeichnet die Stadt Wesel. Dort stieg die Zahl der Privatinsolvenzen im vergangenen Jahr um 650 Prozent an, von zehn Insolvenzen 2020 auf 75 im Jahr 2021. Als einzige Stadt im Kreis verzeichnete Voerde einen Rückgang. Dort sank die Zahl der Verbraucherinsolvenzen im Vergleich zum Vorjahr um 20 Prozent. 16 Personen waren dort im vergangenen Jahr zahlungsunfähig.
Alle anderen Städte und Gemeinden weisen einen negativen Trend auf. Damit machen die Verbraucherinsolvenzen den Hauptanteil an der Gesamtzahl der Insolvenzen im Kreis Wesel aus, die im vergangenen Jahr mit 669 um 48,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen ist. Davon beliefen sich lediglich 84 auf Unternehmen, deren Anteil damit im Vergleich zu 2020 um 25,7 Prozent sank. 111 Insolvenzen verteilten sich auf ehemals Selbstständige und 16 auf andere Schuldner, wie zum Beispiel Nachlässe.
Mit dem Anstieg von 48,3 Prozent befindet sich der Kreis Wesel unter dem Landesschnitt. NRW-weit stieg die Zahl der Insolvenzen um 68 Prozent an. IT.NRW vermutet, dass der Anstieg mit dem Ende 2020 beschlossenen Gesetz zur weiteren Verkürzung der Restschuldbefreiung zusammenhängen könnte. „Infolge dessen könnten die Schuldner ihre Insolvenzanträge zurückgestellt und diese erst im Jahr 2021 gestellt haben“, so IT.NRW.