Kreis Wesel. Das Geflügel bleibt bis mindestens 15. Februar im Stall, teilt der Kreis Wesel mit. Noch ist die Ansteckungsgefahr durch Wildvögel sehr hoch.

Noch mindestens bis zum 15. Februar bleibt die Aufstallungspflicht im Kreis Wesel bestehen - das teilte der Kreis am Montag mit, er habe sich mit den Nachbarkreisen Borken und Kleve abgestimmt. Kreis Wesels Amtstierarzt Dr. Antonius Dicke teilt mit, er bedauere die Entscheidung, sehe aber insbesondere das Risiko für Biobetriebe: „Biobetriebe oder auch Hühnerhalter, die Freilandeier verkaufen, müssen ihre Tiere im Freien laufen lassen, wenn wir die Aufstallungspflicht aufheben. Ansonsten machen sie sich strafbar, wenn sie ihre Produkte entsprechend vermarkten. Ausnahmen gelten nur bei vorübergehend amtlich angeordneten Aufstallungen. Die zuständigen Kontrollstellen müssen wir jeweils informieren.“

Ausmaß der Verbreitung unter den Wildvögeln im Kreis unklar

Am Unteren Niederrhein mit seinem Wildvogelrastgebiet und der unmittelbaren Nähe zu den besonders stark betroffenen Niederlanden sei derzeit das Risiko der Seucheneinschleppung in Geflügelhaltungen besonders hoch. Der Kreis Wesel kündigt an, in den beiden kommenden Wochen nochmals verstärkt Proben von Wildvögeln zu sammeln.

Hühnermobile bieten jetzt auch keinen Auslauf mehr: Sie entsprechen aber der vorschriftsmäßigen Stallhaltung.
Hühnermobile bieten jetzt auch keinen Auslauf mehr: Sie entsprechen aber der vorschriftsmäßigen Stallhaltung. © FUNKE Foto Services | Svenja Hanusch

Bei verendet aufgefundenen Wildgänsen von der Xantener Nordsee und aus Rees wurde demnach in den vergangenen Wochen die gefährliche Form der Influenza gefunden, dazu wurde ein entsprechendes Virus in einer Sammelkotprobe von Wildgänsen in Wesel-Büderich entdeckt. Dr. Dicke dazu: „Es werden nur die Wildvögel untersucht, die zufälligerweise gefunden und auch gemeldet werden. Diese wenigen bekannten Fälle geben noch keinen Aufschluss über das gesamte Ausmaß der Verbreitung.“

Friedrich-Löffler-Institut mahnt, auf die Biosicherheit zu achten

Aktuell habe die Geflügelpest Europa weiterhin im Griff, seit Mitte Oktober 2021 wurden in Deutschland Hunderte infizierter Wildvögel aus mindestens zwölf Bundesländern sowie mehr als 50 Ausbrüche bei Geflügel und gehaltenen Vögeln gemeldet. Das Friedrich-Löffler-Institut stuft das Risiko einer Ausbreitung bei Wildvögeln sowie einer Übertragung auf Geflügel und gehaltene Vögel weiterhin als hoch ein und empfiehlt dringend, die Biosicherheitsmaßnahmen in den Geflügelhaltungen auf einem hohen Niveau zu halten.