Kleve. Umweltbetriebe vollziehen eine Wende beim Winterdienst. USK-Chef will jetzt besonders massiv streuen. Zuvor hieß es: Nicht vor dem Wochenende.

Die Umweltbetriebe der Stadt Kleve (USK) werden jetzt doch massiv mit Salz streuen. USK-Chef Karsten Koppetsch sagte am Dienstagmorgen im Gespräch mit der NRZ, dass man von der bisherigen Taktik abweichen werden: „Wir fahren jetzt raus, was geht“, so Koppetsch. Man wolle die Sonne nutzen, um die Straßen vom Eis zu befreien. Die Sonne werde den Schnee und das Eis erwärmen, so dass das Salz eine Chance bekommen würde. „Schauen wir mal, ob das funktioniert“, meinte Koppetsch.

Jetzt wird Salz gefahren

Die USK-Mitarbeiter Willi Fischer (links mit der Schaufel) und Dirk Henkemeyer räumten an der Bushaltestelle am EOC Schnee und streuten Salz.
Die USK-Mitarbeiter Willi Fischer (links mit der Schaufel) und Dirk Henkemeyer räumten an der Bushaltestelle am EOC Schnee und streuten Salz. © NRZ | Niklas Preuten

Den ganzen Dienstag über werde man auf den Hauptstraßen und in den Nebenstraßen in Kleve ordentlich streuen. Mit einer Tour könne man 26 Tonnen Salz ausbringen. „Wir werden heute aber mehrmals fahren“, so Koppetsch. Sechs Salzstreuer sind im Einsatz. Nach wie vor werde auch noch Schnee geschoben und für die vereisten Straßen habe man ein Spezialgerät angeschafft, um die Eisplacken abzukratzen.

Koppetsch sagte, dass man zusätzlich 150 Tonnen Salz geordert habe, um gut versorgt zu sein. Die vier Silos seien aber auch noch gut gefüllt. Salz sei nicht das Problem. „Wir versuchen jetzt da durch zu kommen“, stellte der USK-Chef fest.

Dicke Eisschicht auf den Straßen

Wie berichtet, wollten die USK zuerst kein Salz streuen, weil die Eisschicht auf den Straßen zu dick ist. Das Salz würde das Eis lösen und das angetaute Wasser dann bei den eisigen Minustemperaturen erneut gefrieren. Die Folge: Die Straßen werden spiegelglatt. Jetzt hoffen die USK auf die Wirkung der Sonne. Mit ihrer Hilfe könne man die Eisschichten hoffentlich wieder komplett von der Straße bekommen, sagte Koppetsch.

Nach wie vor sind alle Mann von den USK im Einsatz. Mehr als 80 Leute sind dauerhaft damit beschäftigt, die Straßen von den Schneemassen zu befreien. Nicht nur die Hauptstraßen, sondern auch die Nebenstraßen sollen geräumt und gestreut werden.

Müllabfuhr eingeschränkt

Die Müllabfuhr in Kleve bleibt weiterhin eingeschränkt. Karsten Koppetsch sagte, dass am Dienstag nur Leichtverpackungen – sprich Plastikmüll – abgeholt werden könnten.

Eine Abholung von Glasbehältern und Biomüll sei zurzeit nicht möglich. „Wir haben es versucht. Aber der Biomüll klebt festgefroren in der Tonne“, so der USK-Leiter.

Am Dienstagmorgen nahmen sich die USK-Mitarbeiter Willi Fischer und Dirk Henkemeyer die Bushaltestelle auf der Hoffmannallee am EOC vor. Ein Passant, der vergeblich auf einen noch nicht fahrenden Niag-Bus wartete, beobachtete, wie Fischer Schnee wegschaufelte und Henkemeyer per Hand Salz auf die Pflastersteine vor der Haltestelle streute. Er dankte dem Duo für den Einsatz.

Seit 3.30 Uhr waren die USK-Mitarbeiter im Einsatz und hatten den Feierabend noch nicht in Sicht. „Wir arbeiten, bis wir durch sind“, sagte Willi Fischer und blickte auf die Schneemassen auf und neben der Hoffmannallee. „Es liegt jedenfalls genug Arbeit. Zum Glück kommt mittlerweile von oben nichts mehr nach.“ Seit dem heftigen Wintereinbruch in der Nacht auf Sonntag sind Fischer und seine Kollegen pro Schicht bis zu zwölf Stunden auf den Klever Straßen unterwegs.

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