Kleve. . Forst ließ vor anderthalb Jahren 23 Buchen für eine Sichtachse fällen. Anwohner sind unzufrieden

Die Fällung von 23 Buchen in der Nähe des Klever Aussichtsturmes waren jetzt Thema im Ausschuss für Bürgeranträge. Anwohnerin Muriel de Groot hatte sich in einem Brief an die Stadt Kleve gewandt und sich über die Fällung „wertvoller Bäume zur Schaffung von Sichtachsen am Aussichtsturm“ beschwert. Im Ausschuss führte de Groot weiter aus, dass im Februar 2013 23 Buchen gefällt worden seien und dies jetzt zu Erosionen führe. „Es fließt Geröll den Hang hinunter“, sagte de Groot. Sie beantragte, dass keine weiteren Fällungen und Freischneidearbeiten vorgenommen werden. Zudem solle eine alte Buche unter Schutz gestellt werden.

Brauer: „Wir haben nichts geplant“

Die angesprochene Stadtverwaltung beteuerte, dass man niemals vorgehabt habe an dieser Stelle Baumfällungen vorzunehmen. Bürgermeister Theodor Brauer fühlte sich in dieser Sache zu unrecht zur Verantwortung gezogen: „Was nicht geplant war, kann man auch nicht kritisieren“, sagte Rauer. Auch die Fällung der 23 Buchen seien nicht durch die Stadt Kleve erfolgt, man wisse auch nichts von diesem Vorgang. Der technische Beigeordnete Jürgen Rauer betonte, dass es sich zudem nicht um eine „historische Sichtachse“ am Aussichtsturm handele. „Wir sind inhaltlich nicht auseinander“, betonte Rauer.

Doch wer fällte die 23 Buchen? Die NRZ fragte bei Revierförster Joachim Böhmer nach. Dieser bestätigte: „Die 23 Bäume haben wir weggenommen, um die Sichtachsen zwischen Schwanenburg und Aussichtsturm wieder herzustellen.“ Der Wald gehöre dem Forst und der Forst dürfe da auch zur Bewirtschaftung bedenkenlos Bäume fällen. Die Stadt Kleve habe damit nichts zu tun. Allerding habe es vorab ein Gespräch mit Vertretern der Verwaltung gegeben. Von einer Bodenerosion wisse Böhmer nichts. Sollte dies aber so sein, werde man etwas unternehmen.

Sichtachse gibt es immer noch nicht

Eine Sichtachse zur Schwanenburg gibt es trotz der bereits gefällten Bäume immer noch nicht. Eine schätzungsweise 150 Jahre alte Buche nimmt immer noch die Sicht zwischen Burg und Aussichtsturm. Eine weitere Fällung soll es jetzt nach dem Willen des Ausschusses aber nicht mehr geben.