Kranenburg. . Morgen feiert die Kranenburger Bäckerei und Konditorei „Derks“ ihren 75. Geburtstag mit einem Tag der offenen Tür. Gerd Derks blickt zurück

Für Klever und Kranenburger sind die Filialen der Bäckerei Derks aus dem Stadtbild nicht wegzudenken. Die Bäckerei versorgt Brotliebhaber und Kaffeetanten mit allerlei Gebäck, und das schon seit 75 Jahren. Morgen feiert „Derks“ Jubiläum, mit einem Tag der offenen Tür.

Als seine Eltern die Bäckerei an der Großen Straße in Kranenburg der Familie van Fücht im Jahr 1938 abkauften, war Gerd Derks Junior noch nicht geboren. Sein Vater musste schon bald als Soldat in den Krieg ziehen, und als Kranenburg 1943 in Schutt und Asche gelegt wurde, blieb auch die kleine beschauliche Bäckerei mit der Backstube im hinteren Teil des Hauses nicht verschont. „Wir haben noch ein Bild mit einem Panzer auf der Straße, dahinter kann man erkennen, dass das Stammhaus in Schutt und Asche liegt“, berichtet Gerd Derks Junior.

Mit Qualität punkten

„Mein Vater kam erst 1949 aus der Kriegsgefangenschaft frei. Als er zurückkehrte, wollte er die Bäckerei so schnell es ging wieder aufbauen“, so Derks, der damals neun Jahre alt war. Gut zwei Jahre später, 1951, dufteten dann wieder die ersten Brötchen in den Öfen der Kranenburger Bäckerei. Während die Auswahl an Brot- und Brötchensorten, Kuchen und Torten heute kaum größer sein könnte, lag damals ein recht überschaubares Sortiment in der Auslage der Bäckerei Derks: Mohn-, Sesam- und die „normalen“ Brötchen, sowie ein paar wenige Brotsorten.

Die Entwicklung der Bäckerei Derks kennt kaum jemand besser als Gerd Derks Junior. Seit gut 50 Jahren ist er als Konditor unterwegs, seit 45 Jahren führt er die Bäckerei. „Klar, war es immer auch Wunschdenken meiner Eltern, dass ich den Laden irgendwann einmal übernehme, es war aber immer auch mein Wunsch“, erinnert sich der 73-Jährige, der die Bäckerei 1967 unmittelbar nach seiner Hochzeit übernahm. Die Zeit brachte Veränderungen: den Umzug in eine ausgelagerte, größere Backstube, die Eröffnung einer zweiten Filiale in den Niederlanden, die Eröffnung weiterer sechs Filialen mit Cafés. „Der Sprung von 1967 zu dem Unternehmen das wir heute sind, ist etwas ganz Besonderes für mich“, sagt der Konditor.

Drei Filialen in den Niederlanden

Stolz schwingt in seiner Stimme mit. Die Bäckerei, die in ihren Anfängen einen Gesellen und einen Lehrling beschäftigte, ist zu einem Unternehmen mit acht Filialen, davon drei in Kleve, zwei in Kranenburg und drei in den Niederlanden, mit 80 Mitarbeitern angewachsen.

Die Grundsätze der Bäckerei haben sich jedoch nicht verändert. Das Unternehmen befindet sich noch immer in Familienhand. Zur Jahrtausendwende stieg Sohn André, Bäckermeister, in das Geschäft mit ein. Auch dem Grundsatz aus der Masse durch Qualität herauszustechen, gilt heute mehr denn je. „Die ganzen Billiganbieter von Backwaren, können wir im Preis nicht unterbieten – keine Chance. Wir müssen uns also in der Qualität maßgeblich unterscheiden“, weiß Gerd Derks.