Kalkar-Appeldorn.

Derzeit ist die Ausstellung über das Kalkarer Dominikanerkloster in der Nikolai-Kirche noch in vollem Gange. Anhand einiger historischer Gemälde in Appeldorn konnte man jedoch ganz neue Erkenntnisse über die Ansicht der Stadt und das Kloster gewinnen, wie Kalkars Pfarrer Alois van Doornick nachfolgend beschreibt.

Damit historische Kalkarer Bilder nicht auf dem Dachboden verstauben, hatte der ehemalige Kalkarer Pfarrer Benedikt Elshoff seinerzeit nach Möglichkeiten gesucht, diese kulturhistorischen Schätze in Gotteshäusern und Sakristeien zu platzieren. Auf diesem Weg gelangten vier Werke nach Appeldorn. Zwei kleine Altarflügel schmücken dort die Sakristei in Appeldorn. Zwei größere Werke zieren seit dem außerdem den Bereich der alten Kirche. Die beiden nun einander gegenüber hängenden Bilder haben direkte Bezüge zu den Heiligen der großen Orden. Neben der Jungfrau, dem Heiligen Franziskus und dem Jesuitenmissionar Franz Xaver sind Dominikus und die Dominikanerheilige und Friedenskämpferin Katharina von Siena abgebildet. Zwischen diesen beiden Heiligen befindet jedoch auch der Hund als Kennzeichen der Dominikaner und die Weltkugel als Zeichen des internationalen Ordens.

Viel interessanter ist in diesem Kontext jedoch, was sich über dem Kopf des Hundes abspielt. So ist dort eine Kirche mit einem größeren Dachreiter als Turm und ein Stadttor zu erkennen. Im Vordergrund scheint außerdem das Kesseltor am Ende der heutigen Grabenstraße und die Brücke dargestellt zu sein. Bei einem Besuch des Vorstands des Vereins der Freunde Kalkars in Appeldorn konnten die Mitglieder die Perspektive verifizieren.

Hier könne es sich um den Blick aus dem Norden auf das Hanselaertor und das Dominikanerkloster oder eine westliche Ansicht handeln: So oder so sei dies ein völlig neuer Blickwinkel, da die meisten historischen Abbildungen Kalkar oft von der Höhe des Monre- oder des Kalkarer Berges zeigten, sagt Kalkars Pastor Alois van Doornick. „Vergleiche mit den alten Kalkarer Stichen oder den Stadtdarstellungen im Georgsaltar von St. Nicolai werden sich lohnen“, ist er sich sicher.

Katalog muss umgeschrieben werden

Mit hoher Wahrscheinlichkeit entstammen die Appeldorner Bilder dem Kloster selbst. Einkerbungen am linken Bildrand deuten darauf hin, dass dieser Flügel rechts an einem Altar befestigt war. Zudem benennt die Weiheurkunde der zweiten Dominikanerkirche von 1480 den auf dem Gemälde abgebildeten Dominikus sowie die dargestellte Katharina von Siena als Patrone der Nebenaltäre. „Der Katalog über die Ursprünge der Dominikaner in Kalkar verfasst hat, wird an dieser Stelle fortgeschrieben werden müssen“, so van Doornick.