Uedem. . Ein 18-jähriger Kleinbusfahrer ist in Uedem am Mittwoch ungebremst in eine Kreuzung gefahren, obwohl er an einem Stoppschild hätte halten müssen. Sein Wagen kollidierte mit dem einer 51-jährigen Frau aus Goch. Beide Fahrer dabei wurden schwer verletzt. Der 18-Jährige schwebt in Lebensgefahr.

Am frühen Mittwochmorgen ereignete sich in Uedem ein schwerer Verkehrsunfall. Weil der 18-jährige Fahrer eines voll besetzten Kleinbusses laut Polizei gegen 5.50 Uhr nicht am Stopp-Schild hielt und ungebremst aus Richtung Boxteler Bahn (Landstraße 77) kommend in den Kreuzungsbereich Kervenheimer Straße / Südwall einfuhr, kollidierte der VW-Bus mit einem Kleinwagen.

Bei dem folgenschweren Verkehrsunfall wurde der 18-jährige Kleinbusfahrer im Autowrack eingeklemmt – und lebensbedrohlich verletzt. Die Fahrerin des von links kommenden, vorfahrtberechtigten Ford Fiestas – eine 51-jährige Frau aus Goch – wurde schwer verletzt. Sie wurde wie der junge Bus-Fahrer ins Krankenhaus eingeliefert.

In dem Kleinbus befanden sich neben dem jungen Fahrer sechs weitere Insassen im Alter von 19 bis 63 Jahren, allesamt aus Osteuropa stammend. Laut Polizei wurden diese Bus-Insassen ebenfalls verletzt. Drei von ihnen erlitten leichte Verletzungen am Körper. Sie mussten aber nicht ins Krankenhaus gebracht werden, sondern wurden vor Ort versorgt – genau wie die anderen drei Mit-Insassen, die einen Schock erlitten.

Feuerwehr sägt Bus-Dach ab

Neben den Rettungswagen und der Polizei war auch die örtliche Freiwillige Feuerwehr im Einsatz. Diese zerschnitten den Kleinbus, damit der 18-jährige Fahrer des Kleinbusses geborgen werden konnte. „Wir mussten das Dach des Fahrzeuges mit einer hydraulischem Rettungsschere abtrennen und den Fahrer schonend nach oben aus dem Wrack befreien“, erklärt Gemeindebrandinspektor Gerhard Ingernerf. Insgesamt waren 22 Retter der Freiwilligen Feuerwehr Uedem vor Ort.

Ein derart schwerer Rettungseinsatz an der Kreuzung sei zum Glück selten, dennoch käme es dort „am laufenden Band“ zu Unfällen, sagt Ingernerf: „Es wäre schlimm, wenn aufgrund fehlender Maßnahmen eines Tages ein Todesfall zu beklagen ist.“ Laut Polizei ist die Vorfahrtsregelung an der Kreuzung eindeutig erkennbar: Zusätzlich zu einem normalen Stoppschild hängt ein weiteres Stoppschild über der Fahrbahn, orangefarbene Blinklichter sind außerdem dort angebracht.

Auf die Kreuzung trifft der gesamte Durchgangsverkehr, der von der Autobahn abfährt. Darum hält Ingernerf neben Schildern und Signallampen eine Verkehrsberuhigung, beispielsweise durch „Drempels“ am Boden, die einen Fahrer zusätzlich warnen, für sinnvoll.

An den zwei Fahrzeugen entstand ein Totalschaden. Die Kreuzung war für drei Stunden gesperrt.