Kleve. Barbara Hendricks macht sich für ein Bürgerbegehren für den Nationalpark Reichswald stark. Bürger sammeln jetzt Unterschriften.
Die Bürgerinitiative Internationalpark Reichswald hat jetzt eine prominente Unterstützerin bekommen: Die ehemalige Bundesumweltministerin Barbara Hendricks setzt sich für einen Nationalpark im Reichswald ein. Auf der Internetseite der Initiative ist sie in einem kleinen Video zu sehen: Hendricks setzt sich für die Sache ein, weil sie für den Schutz der Artenvielfalt eintritt. Am 18. Juni beteiligt sich die Ehrenvorsitzende der SPD auch an einer Informationsveranstaltung im Konzert- und Bühnenhaus in Kevelaer. Hendricks wird unter anderem einen Impulsvortrag zum Thema „Mehr Demokratie“ halten.
10.601 Unterschriften sind notwendig
Die Bürgerinitiative sammelt derzeit Unterschriften für das Bürgerbegehren. 10.601 Menschen müssen unterschreiben, damit der Kreistag aufgefordert wird, sich erneut mit dem Thema zu befassen. Der nächste Schritt wäre dann ein Bürgerentscheid. Für das Bürgerbegehren wollen die Aktiven deutlich mehr Unterschriften sammeln, denn erfahrungsgemäß werden 15 Prozent der Unterschriften aussortiert, weil zum Beispiel das Geburtsdatum fehlt oder die Adresse nicht korrekt angegeben wurde.
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In die Listen für ein Bürgerbegehren können sich alle Einwohner des Kreises Kleve eintragen, die mindestens 16 Jahre alt sind. Der Hauptwohnsitz muss im Kreis Kleve liegen.
Es geht jetzt von Haustür zu Haustür
Für Michael Theolosen, John Tompoebolon, Katja Eis und Christoph Frauenlob stehen arbeitsreiche Wochen bevor. Die Vier gehören zum Kernteam, das die Unterschriftenaktionen vorbereitet. Sie gehen jetzt zu größeren Veranstaltungen, stehen in der Stadt, vor dem Bioladen oder gehen von Haus zu Haus, um für ihr Anliegen zu werben. Die wichtigsten Informationen zum Nationalpark Reichswald haben sie auf einem Flyer zusammengefasst. Insgesamt besteht das Team aus 25 bis 30 Aktiven.
Sehr prominent ist auch eine Einblendung im Klever Kino. Seit dem 9. Mai wird dort vier Wochen lang immer ein 30-Sekunden-Film über das Projekt „Nationalpark Reichswald“ gezeigt. Außerdem stehen der Gruppe drei Bauzäune zur Verfügung, die mit großen Bannern bestückt werden.
Unterstützer aus Emmerich und Rees
Da die Sommerferien vor der Tür stehen, will die Initiative vor allem in den Wochen davor viele Unterschriften sammeln. Man ist optimistisch, dass die 10.601 Unterschriften zusammenkommen. Auf Facebook haben sich bereits 14 Sammler gemeldet und auch die Kranenburger SPD hat angekündigt, für das Bürgerbegehren aktiv zu werden. Fridays For Future will in Rees aktiv werden und auch die Baumfreunde aus Emmerich werden Unterschriften sammeln. Die Listen müssen im Original bei der Kreisverwaltung eingereicht werden. Kopien sind nicht gültig. Bis zum 21. Juli kann die Initiative Unterschriften sammeln. Danach ist Schluss.
Jetzt, wo die Kampagne richtig Fahrt aufgenommen hat, merken die Initiatoren, dass es nicht einfach ist, ein Bürgerbegehren für eine Sache auf die Beine zu stellen. „Es ist einfacher, gegen etwas zu sein“, sagt Christoph Frauenlob. Häufig fehlen viele Informationen über einen möglichen Nationalpark. Nicht wenige haben noch nie etwas darüber gehört.
Die Informationsveranstaltung im Kevelaerer Konzert- und Bühnenhaus (Bury St. Edmunds-Straße 5) Kevelaer beginnt am 18. Juni um 19 Uhr und soll um 21.30 Uhr enden.