Kleve. Was viele Politiker überraschte: Kleve verhandelt erst jetzt mit einem Landwirt über Flächen für den Park der Landesgartenschau.
Die Stadt Kleve wird jetzt mit einem Landwirt aus Brienen über zusätzliche Flächen für das Gelände der Landesgartenschau sprechen. Wie berichtet, soll sich das Laga-Gelände von der Hochschule Rhein-Waal, über den Spoykanal und den Kermisdahl bis zum Klever Ring erschließen. Am Klever Ring soll dann der eigentliche Park der Landesgartenschau errichtet werden. Am liebsten vom Kermisdahl bis zur zweiten Birnenallee.
Das sagt der Landwirt
Hierzu sind jedoch noch Gespräche mit dem Eigentümer, dem Landwirt Christian Schulte-Spechtel, zu führen. Mit ihm hat es bisher nur ein Vorgespräch gegeben. „Wir haben uns darauf geeinigt, erst nach einer konkreten Zusage für die Laga Hirnschmalz darauf zu verwenden“, so der Landwirt gegenüber der NRZ. Die Zusage für die Laga liegt nun vor. „Und gegen die Bereitstellung der Flächen haben wir grundsätzlich nichts einzuwenden“, so Schulte-Spechtel. Insgesamt geht es um 20 Hektar, auf denen derzeit Mais, Bohnen und Sonnenblumen angebaut werden. „Das ist schon eine große Fläche“, sagt der Landwirt.
Aber er hat noch ein anderes Hühnchen mit Kleve zu rupfen und hofft, dass es jetzt endlich eine Lösung gibt. Denn auch 19 Jahre nach Fertigstellung der Umgehungsstraße ist er noch im Grundbuch für die Straße eingetragen. Die Stadt Kleve, so Schulte-Spechtel, zahle nach wie vor vertraglich zugesicherte Gelder einfach nicht. „Es passiert einfach nichts“, sagt er. Er hofft, dass diese Kuh jetzt vom Eis kommt: „Warum soll ich immer zu allem Ja und Amen sagen?“
Flächengröße? Was jetzt darauf angebaut? Unter welchen Bedingungen vorstellbar? Oder gar nicht?
Ratsvertreter der Offenen Klever zeigten sich erstaunt, dass die Grundstücksfragen für das Laga-Gelände noch nicht abschließend geklärt seien. Dies würde nach dem Zuschlag durch die Landesregierung die Stadt in eine denkbar schlechte Verhandlungsposition bringen, so Udo Weinrich.
Diese Ansicht konnte Kämmerer Klaus Keysers nicht teilen. Er sagte, dass man die Landesgartenschau auch ohne die Flächen des Landwirtes austragen können. Dann werde der Laga-Park eben etwas kleiner ausfallen. Diese Frage würde nicht die Ausrichtung der Gartenschau beeinträchtigen. Auch Bürgermeister Wolfgang Gebing betonte: „Wir sind unter keinerlei Druck.“ Allerdings wäre es schön, wenn man diese für die Gartenschau nutzen könnte.
Die geplanten Maßnahmen
Tiefbau-Chef Bernhard Klockhaus, der die Laga-Bewerbung maßgeblich mit einem Team auf den Weg gebracht hatte, stellte nun die weitere Vorgehensweise für die Organisation vor. So soll noch in diesem Jahr eine Laga-GmbH gegründet werden, die mit zwei Geschäftsführern besetzt wird. Bereits in diesem Jahr wird das Personal ausgeschrieben und eingestellt. In der Regel wird die Geschäftsführerposition mit Laga-Architekten der vergangenen Jahre bestückt.
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Ferner soll es in diesem Jahr noch einen Wettbewerb für die Vergabe von Leistungen geben. Der Planungswettbewerb soll Ende des Jahres abgeschlossen sein, so Klockhaus. Zu den Maßnahmen, die unter anderem für die Laga vorgesehen sind, gehören: Campusgarten mit Campuspromenade (600.000 Euro), Empfangsgelenk (Urban Gardening) (975.000 Euro), Hanggarten und Aussichtspunkte (650.000 Euro), Ufergarten (700.000 Euro), Themengärten (1.200.000 Euro), Naturnahe Klimabepflanzung (675.000 Euro), Agroforst (50.000 Euro), Experimentierfeld Landwirtschaft (1.800.000 Euro), Ergänzung Birnbaumallee Galleien (90.000 Euro),
Fußgängerbrücke Kermisdahl (200.000 Euro), Bootsanleger Wassertaxi (150.000 Euro), Wallanlagengarten (450.000 Euro), Hanggarten (Spielbereich) (450.000 Euro), Badeschiff (450.000 Euro), Strom, Wasser, Entwässerung (350.000 Euro), Mobilitätshub, Radverleih (200.000 Euro) und eine Beleuchtung (450.000 Euro).
Genauere Zeitplanung folgt
Ebenfalls in diesem Jahr soll ein Förderverein gegründet werden, der Sponsorengelder einwirbt, der die Bürger beteiligt und öffentliche Veranstaltungen für die Laga vorbereitet. Auch Veranstaltungen und Führungen soll der Förderverein auf den Weg bringen. Bernhard Klockhaus geht davon aus, dass es schon bald eine genauere Zeitplanung für die weiteren Schritte geben wird.
Die SPD hinterfragte kritisch, ob die Stadtverwaltung all die Maßnahmen auch tatsächlich umgesetzt bekommt und der Fraktionsvorsitzende Christian Nitsch wollte wissen, welche beschlossenen Maßnahmen möglicherweise zurückgestellt werden müssen, weil einfach das Personal fehlt. „Wir brauchen hier Klarheit für die Etat-Planung“, so Christian Nitsch.