Kleve. Katja Eis, Mitglied der Initiative Inter-Nationalpark Reichswald, kritisiert die „unfair geführte Diskussion“ in der Politik.

Katja Eis, Mitglied der Initiative Inter-Nationalpark Reichswald, schrieb der NRZ folgenden Leserbrief in Anlehnung an die jüngst erschienene Pressemitteilung der FDP:

„Warum werden nicht autorisierte Posts von Plakatentwürfen engagierter Bürger öffentlich bemängelt? Wer soll ein Tourismuskonzept erarbeiten, bevor der Reichswald überhaupt ausgewählt wird? Wenn zudem klar ist, dass die Menschen hier vor Ort ihre eigenen Angebote daraus entwickeln können, sollen, dürfen? Für ein Konzept im Park selber gibt es zahlreiche Vorbilder, die angepasst werden können.

Unfair und undurchsichtig geführte Diskussion

Was und wer genau soll Rechtssicherheit für unser Trinkwasser jetzt schon verlässlich garantieren, schon bevor die Bewerbung abgegeben ist, wenn in 16 deutschen Nationalparks die weitere Trinkwasserversorgung der jeweiligen Region ununterbrochen durch entsprechende Verträge seit Jahren gewährleitet ist?

Ja, deutlich mehr Zeit und Sachlichkeit hätten und würden der Diskussion immer noch sehr viel besser tun. Es ist aber auch eine Frage, wie denn die Zeit bisher genutzt wurde. Dies ist schon lange eine sehr unfair und undurchsichtig geführte Diskussion und ich frage mich, ob es in der Wurzel (Koalitionsvertrag) schon so war. Ist Politik fair? Transparent? Und wenn nicht, was bedeutet das für uns hier?

Gezielte Angstmache

Ich möchte den politischen „Streit“ oder was auch immer es ist, nicht austragen und mich öffentlich von dieser Art der Auseinandersetzung distanzieren. Ich möchte mich als Teil der Initiative Inter-Nationalpark und ehrenamtlich engagiertem Menschen eindeutig und nur für den Schutz, die Aufwertung und Pflege, die Bewusstwerdung der Wichtigkeit des Naturschutzes überall auf der Welt und auch hier in der Region einsetzen und von all den persönlichen, machtpolitischen, weil Wählerstimmenabhängig anstatt sachorientiert, und wirtschaftlichen Interessen abgrenzen. Und scharf die gezielte Angstmache in Richtung Enteignung und Trinkwassergefährdung kritisieren.

Ich freue mich über ein ehrliches Interesse an der Entwicklung und Konzipierung eines Projektes, das für die nächsten Generationen wichtig und unumgänglich ist: Naturschutz! Naturschutz ist Klimaschutz! Artenschutz ist Klimaschutz!

Wann werden wir konstruktiv aktiv?

Weder meine persönlichen Ausflüge in den Reichswald sind wichtiger, noch die Windkraftanlagen in den Wald hinein zu bauen ist dafür notwendig. Als Initiative Inter-Nationalpark Reichswald möchten wir eine breite Öffentlichkeit, Befürworter und Zweifler und Gegner erreichen und mit ins Boot nehmen. Wann werden wir endlich selbstständig und konstruktiv für uns und unsere Mitwelt aktiv?

Warten wir nicht, bis „die Politik“ dies für uns regelt.

Wir wollen ein Bürgerbegehren

Als Initiative wollen wir ein Bürgerbegehren und wenn nötig einen Bürgerentscheid. Dies wäre das erste Mal im Kreis Kleve. So lange schon lassen wir sie machen und beschweren uns hinterher. Wir laden Sie ein zum selber denken und mitmachen für einen höher gestellten Schutz unseres Waldes, für bessere Bildung, Beobachtung und Forschung wie ein Ökosystem sich entwickelt, wenn WIR mal weitestgehend wieder die Finger daraus lassen. Wir wollen uns einsetzen für eine aktive Mitarbeit und Mitbestimmung im Nationalparkausschuss. Und dazu braucht es Unterstützung im Denken und Kreieren dieses Projektes. Damit es für diese unsere Region, in der wir leben stimmig werden kann und über die Region hinaus zum Natur- und Klimaschutz beiträgt.“