Kranenburg/Kalkar. Das Sanitär- und Heizungsunternehmen Vervoorts aus Kranenburg informiert auf der Baumesse in Kalkar über Lösungen, um sinnvoll Energie zu sparen.

Eines vorweg: Pauschallösungen zum Energiesparen gibt es nicht. Wenn Ulrich und Philipp Vervoorts ihre Kunden in Kranenburg beraten, müssen sie enorm viel Aufklärungsarbeit leisten. Die Diskussion um das Gebäudeenergiegesetz, welches ab dem 1. Januar 2024 in Kraft tritt, hat so viele Menschen verunsichert, dass bei vielen große Fragezeichen entstanden sind: Wie kann ich sinnvoll Energie sparen, ohne horrende Summen auszugeben?

Lösungsvorschläge können nur individuell sein

Ulrich und Philipp Vervoorts versuchen, ihren Kunden individuelle Lösungen anzubieten. Denn abenteuerliche Versprechungen über Wirkungsgrade und CO2-Einsparungen seien meist nicht zu halten. Vergleichen kann man nur, wenn konkrete Angebote mit konkreten Berechnungen für ein konkretes Objekt auf dem Tisch liegen. Alles andere sei Kaffeesatzleserei. Von Internetangeboten sei nichts zu halten: „Da wird einem das Blaue vom Himmel versprochen. Stellen Sie sich vor, die Heizung funktioniert nicht. Das Internet kommt dann nicht vorbei“, sagt Ulrich Vervoorts.

Philipp und Ulrich Vervoorts informieren ihre Kunden über Heizungssanierungen im Bestandsgebäude. 
Philipp und Ulrich Vervoorts informieren ihre Kunden über Heizungssanierungen im Bestandsgebäude.  © NRZ | Andreas Gebbink

Für die Heizungssanierung in bestehenden Gebäuden gibt es heute viele Möglichkeiten: Solarthermieanlagen, Wärmepumpensysteme, Pelletheizungen, Fernwärme oder Blockheizkraftwerke. Oft werde einseitig für die Wärmepumpe geworben, sagt Ute Witkowski, die die Baumesse in Kalkar organisiert, auf der sich am Wochenende auch die Firma Vervoorts präsentiert. Dabei sei die Wärmepumpe aus ökologischer und finanzieller Sicht nicht immer die beste Wahl.

Man muss sein Haus nicht gleich auf Links drehen

Es gibt nur wenige Grundsätze, die sich Hausbesitzer merken können. Einer davon lautet: „Mit Sonnenenergie macht man nie etwas falsch“, sagt Philipp Vervoorts. Mit einer solarthermischen Anlage in Kombination mit einer vorhandenen Gastherme könne man bereits enorme Energieeinsparungen erzielen - ohne das halbe Haus auf den Kopf stellen zu müssen. Die neuen solarthermischen Anlagen sind mit speziellen Spiegeln ausgestattet, so dass das Sonnenlicht das Wasser noch effektiver erhitzen kann. Der Wirkungsgrad sei dadurch enorm gestiegen. Und mit Hilfe eines solaren Warmwasserspeichers konnte Vervoorts bei seinen Kunden bis zu 50 Prozent Energie einsparen: „Und dann spart man sich viele andere Maßnahmen“, sagt er.

Auch in vielen Bestandsgebäuden sei die Investition in eine Pelletheizung einer Wärmepumpe oft vorzuziehen, da die vorhandenen Heizkörper genutzt werden können. Im Vergleich zu anderen Systemen sei die Pelletheizung oft die günstigste Variante, so Vervoorts. Er rechnet mit 7,8 Cent pro Kilowattstunde für die Pelletheizung, 8,5 Cent für die Wärmepumpe und zwölf Cent für die Gasheizung. Wobei letztere wegen des CO2-Preises in Zukunft immer teurer werde.

Pelletheizungen sind oft eine günstige Alternative

Inzwischen baut Vervoorts jährlich 50 Pelletheizungen in den Bestand ein. Die benötigte Pelletmenge muss für jedes Haus individuell berechnet werden.

Zur Verwirrung hätten nicht nur die Unternehmen selbst, unkundige Politiker und auch die Medien beigetragen, sondern auch eine unübersichtliche Förderkulisse. Derzeit gibt es für Solarthermieanlagen mit Speicher und Wärmetauscher 35 Prozent Förderung auf eine Investition von 60.000 Euro. Nächstes Jahr gibt es bis zu 70 Prozent - aber nur auf 30.000 Euro. Die Förderung sinkt also. Auch hier berät Vervoorts: „Ich will keine ängstlichen Kunden“, sagt er.

>> Beratung bei Vervoorts

Jeden Mittwoch bietet das Unternehmen Vervoorts in Kranenburg eine allgemeine Beratung über Heizsysteme an. Wer sich informieren möchte, der kann sich anmelden unter: 02826/91550.

Die Beratung ist kostenlos und klärt über die unterschiedlichen Heizsysteme, die Förderlandschaft und die Kosten auf.

>> Die NRZ verlost für die Baumesse Kalkar zehn Freikarten und sechs Erstberatungen. Hier finden Sie die Beschreibung