Kessel-Nergena. Da sich kein Königsbewerber finden konnte, wurde in Kessel der Schuss für den Festkettenträger freigegeben. Dann startet das Schützenfest.

Susanne Gysbers ist die neue Festkettenträgerin 2023 beim Schützenverein Kessel-Nergena und wird am Kirmessonntag, dem 9. Juli, feierlich proklamiert. Das ist das Ergebnis des diesjährigen Königsschießens, zu dem traditionell jährlich immer am letzten Samstag im Mai der Vorstand des Schützenvereins einlädt, bei dem die Schützen um die Ehre kämpfen, König oder Königin zu werden.

Die Schützen in Kessel-Nergena haben ordentlich gefeiert – mit der Musik der Musikkapelle Kessel.
Die Schützen in Kessel-Nergena haben ordentlich gefeiert – mit der Musik der Musikkapelle Kessel. © Schützen Kessel-Nergena

Mit großer Resonanz trafen sich die Schützen am 27. Mai um 13.45 Uhr am Vereinslokal Rhodos. Bei Bilderbuchwetter und angenehmen Temperaturen, unter der musikalischen Begleitung der Musikkapelle und der Jungschützenkönigin Mira-Sophie Erps, marschierten alle zur amtierenden Königin Jessica I. und ihrem Prinzgemahl Gustaw I. Hoogveld.

Drei Schießwettbewerbe in Kessel

Danach ging es weiter zum Schützenhaus, wo die hölzernen Vögel warteten und für die Kinder eine große Hüpfburg installiert war. Nach einer kleinen Begrüßung des Repräsentanten Jens Stockmans gab Oberst Andreas Wegenaer das Kommando „Weggetreten zum Königsschießen“. Dort wurde pünktlich um 16 Uhr der Schießbetrieb aufgenommen. Ausgeschossen wurden drei Wettkämpfe: per Kleinkaliber sollte der 73. König oder die 10. Königin der Vereinsgeschichte gefunden werden, bei den Jungschützen mit einem Luftgewehr und eigenem Schießstand der neue Jungschützenkönig oder -königin. Und der dritte Wettbewerb war den Kleinsten gewidmet. Bis zum 12. Lebensjahr konnten alle anwesenden Kinder mit einem Lasergewehr ein neues Kinderkönigspaar ausschießen.

Die ersten Schüsse wurden von den amtierenden Königinnen Jessica I. Hoogveld bei den Senioren und von Mira Sophie I. Erps bei den Jungschützen vorgenommen. Schon bald fielen die ersten Preise: Bei den Senioren holte Marcel Brökelschen den Kopf, Franz Bienen den rechten Flügel, den linken Flügel schoss Katrin Kersten ab und den Schwanz sicherte sich Silke Kewitsch.

Die Preise bei den Jungschützen

Bei den Jungschützen fielen die Preise wie folgt: Kopf Mia Bömler, rechter Flügel Maja Hartmann, linker Flügel Mira-Sophie Erps und den Schwanz schoss Marie Schmiding ab. Zwischenzeitlich wurde auch das Kinderkönigspaar ermittelt und dieses lautet in diesem Jahr Rene Metzelaers und Ella Danull.

Nun wurden beide Vögel für den Königsschuss freigegeben und nach einer kurzen Pause zeichnete sich bei den jungen Schützen schon schnell ab, dass es nicht lange dauern würde, bis sich ein neuer Jungschützenkönig finden würde. Mit dem insgesamt 168. Schuss sicherte sich die Jungschützenkönigswürde Daylen Hanke.

Kein Kandidat für die Königswürde

Bei den Senioren stellte sich allerdings mit der Zeit heraus, dass sich in diesem Jahr kein Kandidat für die Königswürde beim Kleinkaliberstand finden würde. Nun musste schnell gehandelt werden und kurzerhand wurde durchs Mikro mitgeteilt, dass der Schuss für den Festkettenträger freigegeben wird. Und nach einigen musikalischen Einlagen der Musikkapelle fassten vier Damen all ihren Mut zusammen und schossen gemeinsam auf den Rumpf des Vogels, bei der Susanne Gysbers als Siegerin mit dem insgesamt 186. Schuss hervorging.

Es ist bei den Schützen der insgesamt vierte Festkettenträger nach 1994, 2006 und 2007, allerdings die erste Frau in der 111-jährigen Vereinshistorie, die dieses Amt jetzt für ein Jahr innehaben wird.