Nach zwei Jahren versuchen SPD, Grüne und Freie Wähler erneut das Landratsamt zu erobern – ein Fehler soll nicht noch mal passieren.

Schornsteinfeger gelten als Glücksbringer. Aber wird sich Stefan Welberts, seit 2012 Meister in diesem Metier, auch selbst Glück bescheren?

Am Freitag stellten die SPD, die Grünen sowie die Freien Wähler in Kevelaer den Klever SPD-Vorsitzenden und Kreistagsabgeordneten Stefan Welberts als ihren gemeinsamen Kandidaten für die Landratswahl am 27. November vor. Das war ein Signal der Einigkeit (auch wenn die FDP auf dem Weg zur Einigung verloren ging, mal sehen, wen die Liberalen bei einer etwaigen Stichwahl unterstützen).

Auf dem Wahlzettel oben stehen

Die Vertreter der Parteien und der Wählervereinigung sandten aber noch eine zweite Botschaft aus, und die war womöglich noch wichtiger: Die Chance, nur rund zwei Jahre nach dem Versuch mit dem ehemaligen Bürgermeister von Bedburg-Hau, Peter Driessen, noch einmal einen Anlauf auf das höchste Amt im Kreis zu nehmen, soll genutzt werden. Einmal einen Fehler machen, das kann passieren. Den gleichen Fehler noch mal zu begehen, ist dann allerdings Dummheit.

Das wollten sich die Unterstützer von Stefan Welberts nun nicht nachsagen lassen. Das heißt: Welberts tritt formal nicht als unabhängiger Kandidat auf (wie Driessen), sondern als von zwei Parteien und von der Wählervereinigung jeweils nominierter Kandidat. Welberts wird auf dem Wahlzettel also nicht irgendwo unten stehen, sondern weit oben, versehen mit dem Zusatz „SPD, Grüne, Freie Wähler“ klar machen, wozu er gehört – und das wiederum ist ein Signal der Stärke.