Den Haag/Kreis Kleve. Warum das niederländische Verkehrsministerium die Idee, Kleve-Nimwegen zu reaktivieren, für unrealistisch hält.
Die Hoffnung auf eine schnelle Reaktivierung der Bahnstrecke Kleve-Nimwegen können quasi begraben werden. Nicht nur die Gemeinde Berg en Dal und die Provinz Gelderland sind gegen das Projekt. Auch das niederländische Verkehrsministerium in Den Haag stellte jetzt die Signale auf Rot. Die zuständige Staatssekretärin Vivianne Heijnen hat sich eindeutig gegen eine Inbetriebnahme ausgesprochen. In einem Brief an das niederländische Parlament (Tweede Kamer) lässt sie wissen, dass die Reaktivierung derzeit keine Priorität habe.
Zu wenig Nutzer für die Bahnstrecke
Die Staatssekretärin bezieht sich in ihrem Urteil vor allem auf die Untersuchungen der Provinz Gelderland aus den Jahren 2013 und 2018. Diese Studien würden zeigen, dass die Zahl der zu erwartenden Nutzer zu gering sei, um die Bahnstrecke wirtschaftlich zu betreiben.
Zudem weist Vivianne Heijnen darauf hin, dass die Bürger von Groesbeek einer Wiederinbetriebnahme sehr skeptisch gegenüberstehen, da die Strecke mitten durch den Ortskern verläuft.
Deutsche Annahmen seien zu optimistisch
Der Brief der Staatssekretärin ist eine Antwort auf mehrere Fragen, die der Christdemokrat Harry van der Molen gestellt hatte. Er wollte wissen, ob die Niederlande nicht auch noch einmal intensiver darüber nachdenken sollten, die Strecke wieder aufzunehmen. In seinen Fragen ging van der Molen auch auf die Zielnetzkonzeption 2030-2040 der NRW-Landesregierung ein.
Aber diesen Plan schätzt die niederländische Staatssekretärin als zu optimistisch ein. Sie sagte, dass dieser nur „ein Idealbild“ zeige. Ihrer Meinung nach gibt es für Reisende bereits mit der Schnellbuslinie 58 ein gutes Angebot.
Niederlande sind dennoch weiter für Gespräche offen
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„Auf Basis der heutigen und zukünftigen Passagierzahlen erwarte ich nicht, dass die Reaktivierung der Bahnstrecke Kleve-Nimwegen eine realistische Option ist“, schreibt sie.
Ist dies nun der definitive Schlussstrich? Nicht ganz. Auch die Staatssekretärin behält sich ein Türchen offen. „Sollten sich die Einsichten ändern, dann bin ich natürlich bereit, Gespräche zu führen, um den grenzüberschreitenden ÖPNV zu verbessern“, so die niederländische Politikerin.