Kleve. Die Stadt Kleve und die Stadtwerke wollen „ein wichtiges Signal für mehr Erneuerbare Energien“ setzen und als Vorbild vorangehen.

Den Ausbau der Erneuerbaren Energien voranzutreiben, ist sowohl der Stadt Kleve als auch den Stadtwerken Kleve ein wichtiges Anliegen. Die Stadt und die Stadtwerke Kleve haben daher im Oktober 2021 eine Rahmenvereinbarung getroffen und vereinbart, bei der Ausrüstung städtischer Dächer mit PV-Anlagen zusammen zu arbeiten. Eines der aktuellen Projekte an markanter Stelle ist die PV-Anlage auf dem Rathaus mit 80 kWp.

Photovoltaik-Paneele installiert

Seit dem 22. April sind sowohl auf dem Flachdach des Ratssaales als auch – weithin sichtbar – auf dem Hauptgebäude des Rathauses Photovoltaik-Paneele installiert worden. In Zukunft werden jährlich ca. 67.000 kWh Strom produziert. Das entspricht in etwa dem Stromverbrauch von 30 Einfamilienhäusern.

Starkregen, Dürre, Hitze; der Klimawandel ist allgegenwärtig und eine direkte Konsequenz der CO2 Verschmutzung der Atmosphäre. Da liegt die Frage nahe, woher das CO2 kommt und, noch wichtiger, wie es vermieden werden kann? Die Stadt Kleve ist für etwa zwei Prozent der CO2 Emissionen im Stadtgebiet verantwortlich. Auf Haushalte entfallen etwa 40 Prozent und Wirtschaft und Verkehr sind jeweils für 29 Prozent der CO2-Emissionen verantwortlich.

Die Photovoltaik-Anlage auf dem Rathaus-Dach in Kleve.
Die Photovoltaik-Anlage auf dem Rathaus-Dach in Kleve. © Unbekannt | Stadt Kleve

Der relativ geringe CO2 Ausstoß der Stadt Kleve entlässt die Kommune jedoch nicht aus der Verantwortung, mit gutem Beispiel voranzugehen und zu zeigen, wie die Klimaziele erreicht werden können. Immerhin muss der CO2 Ausstoß im Vergleich zu 1990 bis 2045 um 95 Prozent gesenkt werden. Im Klimaschutzfahrplan der Stadt Kleve sind deshalb 46 Maßnahmen aufgeführt. Dazu gehört auch, dass städtische Liegenschaften klimafreundlich saniert werden und Neubauten sich an den höchsten Standards orientieren. Außerdem sollen 50 Prozent des Stroms bis 2030 aus Erneuerbaren Energien bereitgestellt werden.

Das Kataster können Interessierte unter www.energieatlas.nrw.de abrufen

Und da setzt das Projekt PV auf dem Rathaus an. Angestoßen wurde es durch die Umsetzung des Klimaschutzfahrplans, in dem steht, dass ein „Solarkataster mit anschließender Serviceleistung“ einzurichten ist. Diesen Kataster können Interessierte unter www.energieatlas.nrw.de abrufen und für ihr Dach das Solarpotenzial abschätzen. So wurde es vom Klimaschutzmanager der Stadt Kleve 2020 auch für das Klever Rathaus gemacht. Die Resultate waren vielversprechend und die Zahlen wurden der Verwaltungsspitze mitgeteilt. Diese unterstützte das Projekt „Photovoltaikanlage auf dem Rathaus“ von Anfang an und konnte mit den Stadtwerken einen zuverlässigen Projektpartner gewinnen. Unter dem Projektmanagement der Stadtwerke Kleve wurde das Projekt vorangetrieben. Auf städtischer Seite war das Gebäudemanagement der Stadt Kleve Koordinator und Ansprechpartner. Von diesem Team wurde das Projekt entwickelt, die notwendigen Leistungen ausgeschrieben und die praktische Umsetzung begleitet.

Der Strom vom Rathausdach wird zu einem großen Teil direkt im Rathaus verbraucht. Wie viel Strom genau erzeugt wird, können Bürgerinnen und Bürger demnächst im Eingangsbereich des Rathauses auf einem Bildschirm ablesen. Mit der neuen Photovoltaikanlage kommt die Stadt Kleve, mit jährlich ca. 21 Tonnen eingespartem CO2, dem Ziel der Klimaneutralität wieder ein Stück näher. Damit ist dieses Kapitel aber noch nicht abgeschlossen – über die nächsten Schritte auf dem Weg zu einem möglichst nachhaltigen Rathaus und Kommune kann in naher Zukunft berichtet werden.