Kleve. Das wird für Vereine im neuen Multifunktionshaus in Kellen geplant. Alle künftigen Nutzer können am 3. Juni weitere Details erfahren.
In anderen Kommunen müssen die Vereine sich finanziell beteiligen. In Kleve zahlt der BV DJK Kellen, VfR Warbeyen, SV Griethausen, VfL Merkur keinen Euro für das Sahnestück: ein komplett neues Sportzentrum in der Unterstadt an der van-den-Bergh-Straße Ecke Klever Ring. Wie sich in fünf Jahren seit den ersten Ideen der Freiraumplaner Geo3 die Planung auf den heutigen finalen Stand entwickelte, soll jetzt allen Vereinsmitgliedern und sonstigen Interessierten in Kleve vorgestellt werden. Im November ist alles fertig.
Nicht immer alle Mitglieder auf dem aktuellen Stand
Am Freitag 3. Juni, von 18 bis 19:30 Uhr gibt es im Kreissportheim, Mühlenstraße 1 in Kellen, eine Informationsveranstaltung. Geschäftsführer Tobias Knoll von Geo3, wird dabei sein ebenso wie der Klever Kämmerer Klaus Keysers. „Wir konnten zwischendurch nicht immer alle Mitglieder auf dem aktuellen Stand halten“, meint der Vorsitzende des BV DJK Kellen, Gerd-Udo Neuenfeldt. Deshalb lädt er nun die 600 Kellener Mitglieder ein und bittet die Hunderte anderen Sporttreibenden dazu.
Immer noch sieht Neuenfeldt auch Nachteile mit der neuen Anlage. Zum Beispiel, dass der BV DJK sein mehr als 20 Jahre altes Vereinsheim aufgeben muss, weil es Neubauten im Wege steht. „Aber immerhin sind wir die Einzigen, die ein eigenes Vereinsheim behalten“, zählt der Kellener auf das als Jugendgruppenhaus gedachtes ehemaliges Tennisheim (einst in Eigenregie gebaut) am anderen Ende des Platzes.
Im Sinne der Vereine ausfüllen
Als Vereinshaus für alle Sporttreibenden am Sportzentrum Unterstadt ist das neue Multifunktionshaus zwischen den beiden neuen Sportplätzen geplant (oben in der Entwurfzeichnung der graue Über-Eck-Riegel in der Mitte). Wie es im Sinne der Vereine gefüllt wird, mit Versammlungs-/Schulungsraum nebst Theke, Lager für Sport-Utensilien für jede einzelne Nutzergruppe, mit Duschen und Umkleiden, darüber grübeln gerade die Geo3-Leute, antwortet Geschäftsführer Knoll auf NRZ-Nachfrage. Auf jeden Fall solle jeder Verein seine eigenen Räume bekommen.
Die Fußballer und Fußballerinnen der hohen Ligen spielen in Materborn
Es bleibt dabei, dass die Fußballer die in hohen Ligen spielen, sich zum professionellen Training am Bresserberg zusammenfinden. Das gilt für die Männer vom 1. FC Kleve ebenso wie für die Frauen vom VfR SW Warbeyen 1945.
Das neue Unterstadt-Sportzentrum nutzen besagte drei Ballvereine Kellen, Warbeyen (außer Regionalliga-Frauen), Griethausen. Vom VfL Merkur kommen zudem die American Footballer beiderlei Geschlechts dazu. Extra für sie ist der zweite Kunstrasenplatz etwas länger. Der Klever Bouleclub, Koop-Partner des VfL Merkur, erhält elf Bahnen. Die nahen Schulen (Realschule, Hochschule, künftig Konrad-Adenauer-Gymnasium) nutzen die Kunstrasenfelder und die bestehenden Soccerplätze mit.
Platzwarthaus wird abgerissen
Am anderen Platzende entstehen neben der Bouleanlage auch Sprung- und Beachvolleyballfeld. Die Leichtathleten bekommen bekanntlich Rundbahn und Sprintstrecke. Es gibt einen kleinen Kinderspielplatz.
Noch eine Sache wird aufgegeben: das Platzwart-Wohnhaus am Gelände-Eingang van-den-Bergh-Straße, verpachtet vom BV DJK. Es wird abgerissen. Bärbel und Ernst Oldenburg werden sich eine neue Wohnung suchen. Seit dem 1. Juli 2002 ist Bärbel Oldenburg die Platzwartin, schließt auf, schließt ab, mäht den Rasen, schuffelt Unkraut, hält die Kabinen sauber. Und wenn ein Spiel ist regelt sie die Bewirtung. „Viele andere Vereine beneiden uns um sie“, weiß Gerd-Udo Neuenfeldt.
„Ich bin eigentlich immer da“, sagt die Platzwartin
Urlaub kennt Bärbel Oldenburg nicht. „Ich bin eigentlich immer da“, sagt sie. „Wenn man das nicht liebt, braucht man das gar nicht erst zu machen.“, sagt die Kleverin, die den Mann aus Kellen heiratete und mit ihm die Liebe zum Verein. Ob sie selbst Sport treibt? Ihr Job ist Bewegung genug.
Für die Kellner will sie nach wie vor gerne tätig sein, aber durchaus auch für das ganze Unterstadt-Sportzentrum. „Gefragt hat mich noch keiner“, sagt die 61-Jährige. Auf Nachfrage der NRZ erklärt Stadtsprecher Jörg Boltersdorf: „Zum jetzigen Zeitpunkt sind die Zuständigkeiten für die genannten Tätigkeiten noch nicht geklärt. Eine Klärung wird rechtzeitig erfolgen.“