Kleve. Die AOK wird ihre Geschäftsstelle an der Hoffmannallee aufgeben und Mitte 2023 in den Bahnhof und in das sanierte Postgebäude ziehen.

Die AOK in Kleve gibt ihre Geschäftsstelle an der Hoffmannallee auf und wird voraussichtlich Mitte 2023 in das sanierte Postgebäude und in den Mittelteil des Bahnhofsgebäudes ziehen. Regionaldirektor Manrico Preissel sagte im Gespräch mit der NRZ, dass damit kein Personalabbau verbunden sei, sondern eine Stärkung des Standortes Kleve.

Die AOK will künftig lieber mieten

Die AOK Rheinland-Hamburg richtet zurzeit generell ihre Immobilienpolitik neu aus: Gekaufte Immobilien werden abgestoßen und umgewandelt in gemietete Objekte. Auch in Kleve werde man dieses neue Konzept umsetzen. Das Gebäude an der Hoffmannallee sei bereits in einem größeren Immobilienpaket verkauft worden, so Preissel. Welche Nachfolgenutzung hier erfolgen wird, ist ihm nicht bekannt. „Wir wollen künftig ein modernes und digitales Arbeitsumfeld schaffen“, so der Regionaldirektor.

Die AOK-Geschäftsstelle an der Hoffmannallee in Kleve.
Die AOK-Geschäftsstelle an der Hoffmannallee in Kleve. © Unbekannt | Niklas Preuten

In der Unterstadt will die AOK das Bahnhofsgebäude als Kunden- und Servicecenter für die 90.000 Kunden im Kreis Kleve nutzen. Täglich werde der Kundendienst von 70 bis 100 Kunden angesteuert, berichtet Preissel. Der Mittelteil des Bahnhofes steht zurzeit leer. Im ersten Obergeschoss befindet sich der Klevische Verein, im rechten Flügel unterhalten NIAG und Look ein Kundencenter für Busreisende.

Etliche Dienstleistungen bietet die AOK allerdings auch mit ihrer Handy-App an. Hierüber lassen sich viele Dinge schnell erledigen: Krankschreibungen, Formulare und andere Dienstleistungen der Krankenkasse. Allerdings würden erst 20 Prozent der Kunden die App nutzen, stellt der Regionaldirektor fest. Über die Feiertage gab es übrigens technische Probleme bei der App. Diese seien jetzt behoben, versichert Preissel.

Bahnhofsgebäude und Post werden angemietet

In dem ehemaligen Post-Gebäude wird die AOK dann Teile des Erdgeschosses und zwei weitere Etagen anmieten. Wie mehrfach berichtet, wird das Post-Gebäude umfangreich saniert und mit einem weiteren Stockwerk versehen. Preissel berichtet, dass der Umbau bereits auf die Bedürfnisse der AOK ausgerichtet sein wird: „Der Komplex wird kernsaniert und mit einem neuen Raumkonzept versehen.“ Die Post werde auch künftig im Erdgeschoss vorhanden sein.

In Kleve sind zurzeit 110 AOK-Mitarbeiter tätig. Jeder werde seine Arbeitsstelle behalten, versichert der Regionaldirektor. Allerdings wird nicht mehr jeder einen festen Arbeitsplatz haben. Das neue Modell sieht vor, dass für die 110 Mitarbeiter 65 bis 70 Arbeitsplätze zur Verfügung gestellt werden. Damit trage man zum einen der Digitalisierung der Arbeitswelt Rechnung und zum anderen den zunehmenden Homeoffice-Möglichkeiten. Ferner sei immer wieder Personal im Urlaub, so dass man mit den vorgesehenen Kapazitäten auskommen werde. Die Büroflächen verkleinern sich von 3500 auf 2600 Quadratmeter, auch weil man künftig weniger Stellflächen für Büroordner benötige – der Kundenservice wird größtenteils digital angeboten. „Durch die Digitalisierung benötigen wird weniger Platz“, sagt Preissel. Die Entscheidung für den Umzug an den Bahnhof sei bereits im vergangenen Jahr gefallen.