Kleve. Es zeichnet sich eine deutliche Mehrheit für einen Bewerber um das Amt des Ersten Beigeordneten in Kleve ab. Am Mittwoch wird gewählt.
Der Rat der Stadt Kleve wird am kommenden Mittwoch, 3. November, einen neuen Beigeordneten für die Stadt Kleve wählen. Der scheidende Kämmerer Willibrord Haas wird seinen letzten Haushalt einbringen. Für die Wahl eines Nachfolgers haben die Parteien bereits vor und in den Herbstferien intensive Gespräche mit geeigneten Kandidaten geführt. Nach NRZ-Informationen hat es 13 Bewerber gegeben, darunter auch externe und weibliche. CDU und Grüne haben sich bereits auf eine Person geeinigt, die am Mittwoch gewählt werden soll und die bei den Vorstellungsrunden deutlich überzeugt habe.
Unter den Kandidaten waren auch Mitglieder der Klever Stadtverwaltung. Aus diesem Grunde möchten die Fraktionen auch keine Namen nennen, um die Kandidaten in ihren Personen nicht zu beschädigen. „Wir haben allen absolute Diskretion und Geheimhaltungspflicht zugesichert“, sagt der SPD-Fraktionsvorsitzende Christian Nitsch. Und daran wolle man sich auch halten.
Anspruchsvolle Stelle
Eines scheint bereits jetzt gesichert: Die Beigeordnetenstelle soll auch künftig von einem Mann bekleidet werden. Hedwig Meyer-Wilmes, Fraktionsvorsitzende der Grünen, sagte der NRZ auf Nachfrage, dass man sich sehr darum bemüht habe, eine Frau für diese Stelle zu finden. „Aber es geht hier nicht nur um die Position des Kämmerers, sondern auch um die des Beigeordneten.“ Es sei nicht leicht gewesen, für Kleve weibliche Kandidaten zu bekommen, obwohl es diese durchaus gebe.
Der Erste Beigeordnete
Der Erste Beigeordnete wird für acht Jahre vom Rat der Stadt Kleve gewählt. Er ist nicht nur für die Finanzen und Liegenschaften der Stadt verantwortlich, sondern auch für die Fachbereiche Arbeit und Soziales sowie Jugend und Familie.
Verärgert reagiert der SPD-Fraktionsvorsitzende Christian Nitsch darüber, dass bereits drei Namen in der Rheinischen Post öffentlich genannt worden sind: „So werden Menschen beschädigt. Wer will sich denn künftig noch in Kleve bewerben, wenn dies alles in der Zeitung steht?“ Und man hätte in Kleve noch einige wichtige Positionen, die man besetzen müsse.
Insgesamt erkennt auch die Zeit für eine Frau an dieser wichtigen Position reif wäre: „Wir haben einen Bürgermeister, einen Kämmerer, einen technischen Beigeordneten und einen wichtigen Tiefbauamtsleiter. Alles Männer“, konstatiert Nitsch. Kleve stände es gut zu Gesicht, auch an der Führungsspitze weiblicher zu werden. Der in Aussicht stehende männliche Kandidat habe aber auch die viele Mitglieder der SPD-Fraktion überzeugt.
Die Offenen Klever waren von keinem der Bewerber zu 100 Prozent überzeugt. In einer Presseerklärung fordert die Wählergemeinschaft eine überregionale Neuausschreibung mit einem geschärften, klimaschutz-orientierten Anforderungsprofil. Man wolle am Mittwoch versuchen, die anderen Ratsmitglieder für eine neue Ausschreibung zu gewinnen.