Kleve. Das Klever Wahrzeichen hat für rund 75.000 Euro eine LED-Beleuchtung erhalten. Der gesperrte Turm könnte zudem noch in diesem Jahr wieder öffnen.
Immer wieder gingen in den vergangenen Jahren Lampen aus, die eigentlich die Klever Schwanenburg ins rechte Licht rücken sollten. Mit jedem Technikausfall reifte beim Klevischen Verein für Kultur und Geschichte/Freunde der Schwanenburg die Erkenntnis, dass es mit teuren Reparaturen und Lampenaustausch nicht mehr getan ist. Eine LED-Beleuchtung sollte her.
Nach unzähligen Gesprächen und durchaus zähe Verhandlungen zwischen dem Eigentümer des Klever Wahrzeichens, dem Land NRW, der Stadt Kleve sowie dem Verein stand Rainer Hoymann am Donnerstagabend in der Dämmerung im Innenhof der Burg und blickte den in warmem Licht angestrahlten, mächtigen Turm hinauf. „Die Leute zieht es zur Burg, deswegen möchten wir sie ansprechend präsentieren. Und dazu gehört eine gute Beleuchtung“, sagte der Vorsitzende des Klevischen Vereins und stellte zufrieden fest: „Es ist eine runde Geschichte.“
Land, Stadt und Klevischer Verein teilen sich die Kosten
Auf dem langen Weg dorthin hatte sich auch der CDU-Landtagsabgeordnete Günther Bergmann eingeschaltet, wie Hoymann bei einer kleinen Feierstunde betonte. Von den rund 75.000 Euro Gesamtkosten für die moderne LED-Beleuchtung übernimmt das Land 50 Prozent. Die andere Hälfte teilen sich die Stadt Kleve und der Klevische Verein, der zudem weiterhin für die Betriebskosten und die Instandhaltung aufkommt. Dank der LED-Technik und eines Nachlasses der Stadtwerke Kleve sollen sich die stattlichen Stromkosten von 4000 Euro auf gut 2000 Euro reduzieren – das war zumindest die Kalkulation, bevor die Preise in die Höhe schossen. Mindestens ebenso wichtig wie eine Kostenreduzierung ist Rainer Hoymann der Beitrag zum Klima- und Insektenschutz, den die neue LED-Beleuchtung leistet.
Der Klevische Verein sorge seit fast sieben Jahrzehnten (siehe Box) dafür, dass die Burg – das Alleinstellungsmerkmal von Stadt und Region – beleuchtet werde und damit auch nach Einbruch der Dunkelheit bereits von Weitem sichtbar sei, stellte Hoymann fest. Bürgermeister Wolfgang Gebing dankte für dieses Engagement und sagte: „Kleve ist allein schon wegen seiner Lage auf dem Höhenzug etwas Besonderes am Niederrhein. Die Burg bedeutet für mich Heimat.“
Gesperrter Schwanenturm könnte noch in diesem Jahr wieder öffnen
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20 Beleuchtungspunkte – darunter zwei ganz neue an den Arkaden – sorgen nun mit modernen Leuchtkörpern dafür, dass das Wahrzeichen feiner präsentiert wird. Die Firmen Tesco Engineering, Elektromontagen Verfers und Bega – letztere zeichnet auch für die Beleuchtung von Schloss Neuschwanstein verantwortlich – setzten zusammen mit der Stadt Kleve und dem Klevischen Verein das Projekt um. Rainer Hoymann lobte die „gelungene Zusammenarbeit zwischen Behörden, Unternehmen und Klevischem“.
Der Vereinsvorsitzende zeigte sich auch optimistisch, was den seit Juni aus Brandschutzgründen gesperrten Schwanenturm betrifft: „Wir sind dabei, mit dem Bau- und Liegenschaftsbetrieb eine einvernehmliche Lösung zu finden.“ Wie diese aussehen könnte, wollte Hoymann noch nicht sagen. Demnächst soll jedoch eine Begehung mit einem Brandsachverständigen stattfinden. „Wir hoffen, den Turm noch in diesem Jahr für die Öffentlichkeit wieder zugänglich machen zu können“, so Rainer Hoymann.