Goch. Wer zwei Stunden Zeit mitbringt, der kann ein herrliches Stück Natur im Niersauengebiet und Wald zwischen Asperden und Kessel entdecken.
Abwechslungsreich ist die Wanderroute, die die Stadt Goch in der Broschüre „Wandern im Kreis Kleve“ vorschlägt. Die Runde am Ufer der Niers und den dazu gehörenden Auen begeistert sogar einen erprobten Wanderer wie Lutz Dennstedt. Der Mitarbeiter der Gocher Stadtentwicklungsgesellschaft „GO!“, die auch für den Bereich Touristik zuständig ist, eroberte bereits den Pitztal-Steig in den Alpen und anspruchsvolle Wege in Spanien. Aber der 8,52 Kilometer lange Rundweg bei Goch-Kessel beweist, dass wahre Naturschönheiten auch vor der eigenen Haustür liegen. Lutz Dennstedt stellte der NRZ den Weg vor. Empfohlener Start- und Zielort ist der Parkplatz am Kloster Graefenthal.
Wanderstart mit Blick auf den sehenswerten Torbogen
Dort startet die Tour mit Blick auf den sehenswerten Torbogen des ehemaligen Klosters rechts auf dem Nierswanderweg. Nach nicht ganz einem Kilometer geht es in einem Linksbogen zur Niers. Vorher läuft man am Ufer eines verwunschenen Sees entlang und schmeckt förmlich die saubere nach Wald und Wasser riechende Luft. Dem Nierswanderweg folgend, schweift der Blick entspannt zwischen Ufergehölzen, weiten Wiesen und hohen Bäumen hin und her. Dann folgt das einzige Stück verkehrsreiche Straße, nämlich die Triftstraße, die aber nur kurz gestreift wird. Denn nach der Überquerung der dortigen Niersbrücke – man lässt den Gocher Ortsteil Asperden quasi rechts liegen – geht’s auf der anderen Seite des wild fließenden Gewässers auf der Niersrunde weiter.
Diese Seite eignet sich besonders auch bei warmen Temperaturen für eine Wanderung, weil die mächtigen Bäume des Waldes zwischen Asperden und Kessel angenehmen Schatten spenden. Oder aber für Wanderungen bei Regenwetter – da bilden die Bäume einen guten Schirm.
Wurzeldurchzogene Pfade an romantischen Uferzonen
Nach rund zwei Kilometern nähert sich der Waldweg wieder mehr der Niers an und bietet auf wurzeldurchzogenen Pfaden romantische Uferzonen mit Blick auf urig verwachsene Bäume. Wer genau hinsieht, der stößt auf einen Engelsbaum. Irgendjemand wird vor einiger Zeit dort ein kleines Engelchen in einen hohlen Baumstamm gestellt haben. Weitere kamen hinzu und die Engelsvermehrung war nicht mehr aufzuhalten. Dort wurden gerade auch in den harten Lockdown-Monaten von Wanderern und Spaziergängern Engelsfiguren aller Art abgelegt. Aus Ton, Metall, Wachs, Papier, Glas, Blech oder Holz. Es werden wohl Hunderte sein. Auch Zettel mit Sprüchen oder Bitten sind zu finden, und es scheint, als gäbe es hier wirklich genug Schutzengel, um jeden Betrachter glücklich zu machen.
Vom Blick auf den skurrilen Himmelsbaum gestärkt, fällt auch der Rest des Weges nicht wirklich schwer. „Durch Corona und die Einschränkungen in der Zeit der Pandemie hat das Wandern ja einen ganz anderen Stellenwert bekommen“, freut sich Lutz Dennstedt über die neue Lust der Menschen an der Bewegung in freier Natur. „Das Image des Wanderns ist viel besser geworden.“ Der altbackene Muff ist weg. Wandern ist wieder und immer noch in. Macht Spaß, Freude, ist spannend und gesund.
Die Route
Länge: 8,52 Kilometer
Dauer: circa zwei Stunden
Start und Ziel sowie Parken: am Kloster Graefenthal, Maasstraße 48 bis 50 in Goch-Asperden
Die Niers-Natur-Runde führt im weiteren Verlauf an der Waldseite über die erneuerte Niersbrücke für Fußgänger wieder auf die andere, sozusagen die Graefenthal-Seite des Flusses. Von der Brücke hat man einen einmaligen Blick auf die neu gestalteten Niersauen. Hier darf der Fluss sich ausbreiten und bietet mit Buchten, Mulden, Bögen und Bewuchs ein Paradies für alle Wasser- und Feuchtgebiet liebenden Pflanzen, Tiere und Menschen.
Geschnitzte Bänke, die der Heimatverein Kessel aufgestellt hat, sowie die Bänke, die die Stadt Goch neu hinzugefügt hat, bieten in diesem Gebiet müden Wanderbeinen erholsame Ausruhorte. Natürlich immer mit Blick auf die renaturierte Flusslandschaft, die Körper und Geist einfach nur gut tut.
Natur und Energie tanken
Und wenn dann nach den letzten Kilometern auf dem neu angelegten Pfad der Parkplatz am Gut Graefenthal wieder erreicht wurde, hat man genug Natur und Energie getankt, um den Alltag zu meistern. Und das Schönste ist ja, dass man immer wieder zurück kommen kann.
Goch ist übrigens Mitglied im Verein Niederrhein (VN), der die ganzen Wanderwege wartet. Nach der Satzung ist es Sinn und Zweck des Vereins Niederrhein, Heimatpflege, Wandern, Naturschutz und Umweltschutz am Niederrhein zu fördern.Hier gibt es mehr Artikel und Bilder aus Kleve und Umland%7besc#225921483}[teaser]
Infos auch zu den vielen anderen Wanderrouten in und um Goch gibt es online auf goch.de, kloster-graefenthal.de und outdooractive.com/de/route/wanderung/niederrhein/niers-natur-runde-kloster-graefenthal-goch/54826750/.
Der QR-Code für die Wanderung in Goch: