Kevelaer. Eine zehn Kilometer lange Wanderung bietet in Kevelaer ganz viel Natur. Ein ganzes Wanderwegenetz soll in der Stadt entstehen.
Am Kevelaerer Betriebshof wartet Melanie Pastuska, in der Abteilung Tourismus der Stadt verantwortlich für das Wandern, bei strahlendem Sonnenschein bereits. Was das Besondere dieses Wanderwegs ist? „Ganz klar: die Landschaft rund um Kevelaer – das ist meine Lieblingsstrecke“, antwortet sie. „Uns erwarten einfach viele landschaftliche Highlights.“
Hinter dem Betriebshof geht es entlang eines traumhaften Wiesenfeldes mit Blick auf die wunder-schöne Baumallee hin zu dem 2003 durch den Reiterverein St. Georg errichteten Steinrelief-Denkmal mit der Darstellung des Heiligen als Drachentöter. Schon hier kann man auf einer Bank sitzend den Blick schweifen lassen. Von dort aus geht es rechts auf den mit Kies versetzen Weg in Richtung der Brücke St. Georgsritt. „Der Blick von dort aus einmal Richtung Kevelaer und einmal Richtung Weeze ist immer wieder lohnenswert – umgeben von Feldern, Kopfweiden, Entengeschnatter und Vogelgezwitscher. Natur pur“, schwärmt Pastuska.
Gut sechs Kilometer des Jakobswegs verlaufen durch Kevelaer
Viele Gäste und Einheimische nutzen die beliebte Kanustrecke, um sich auf das Wasser zu begeben. Am Ende des Weges geht es rechts weiter am „Jakobsweg“-Zeichen vorbei. „In Kevelaer verlaufen gut sechs Kilometer. Den Stempel für den Pilgerpass gibt es am Kapellenplatz am Priesterhaus oder im Büro der Stadt am Peter-Plümpe-Platz“, erläutert die Wander-Fachfrau.
Die Wanderung
Länge: circa zehn Kilometer
Dauer: circa zweieinhalb Stunden
Start: Betriebshof der Stadt Kevelaer, Rosenbroecksweg 82
Parken: am Wegrand
Es gibt noch eine zweite Route, die am Solegarten St. Jakob, Hüls 17, startet und circa 7,2 Kilometer lang ist.
Vorbei an Häusern, entlang einer kleinen Schafswiese und durch die Wohnsiedlung geht es auf die Grotendonker Straße und über den Michelsweg auf den sandig-kiesigen Weg mit Blick auf die Schravelsche Heide. „Hier ist immer noch ein alter Baumbestand, der uns Schatten spendet – und zu jeder Jahreszeit sieht es anders aus“, sagt die Touristikerin, die auf noch mehr auswärtige Gäste nach Corona hofft.
Minigolf spielen in Winnekendonk
An einer Wegekreuzung geht es links zum Voeskenshof, am Wissener Weg rechts kommen freundlich grüßende Radfahrer entgegen. Der Blick vorbei am Bartenhof richtet sich auf freies Feld, Wiese und einen weitläufigen Weg. Wir entdecken einen riesigen Pilz am Wegesrand – und ein einzelner Klatschmohn sticht aus dem satten Feld als Farbtupfer heraus. Wir passieren das Ortsschild Winnekendonk, vorbei an mehreren Betrieben.
Über die Kevelaerer Straße geht es an dem alten abgebauten Winnekendonker Sportplatz weiter auf dem Heilgenweg am Markt Richtung Eichendorffstraße zur Minigolfplatz-Anlage. Dort gibt es einige Kinder-Spielgeräte, mehrere Tische zum Verweilen, einen Grillplatz, natürlich die Spielfelder und einen zauberhaft gestalteten Fischteich. Herr des Platzes ist der aktuelle Winnekendonker Festkettenträger Peter Siebers. „Das Besondere ist, dass dieser Platz ehrenamtlich vom Heimatverein gestaltet wird. Die Anlage besteht 30 Jahre.“ Auf die Wanderer freut sich der 77-jährige. „Der Kaffee ist nicht teurer geworden. Und das Winnekendonker ,Dropke’, den Kirmesschnaps, den gibt es nur hier.“
Naturpracht an der Issumer Fleuth
Vorbei am Winnekendonker Friedhof und dem Platz-Wasserspiel nahe des Seniorenstiftes Katharinenhaus führt uns der Weg vorbei an der Traditions-Gaststätte „Zur Brücke“ an besagte dortige Brücke. Dort offenbart sich ein geradezu atemberaubender Blick auf die Issumer Fleuth – und auf einen schmalen Weg entlang des Gewässers mit einer Pracht aus Wildblumen, Brennnesseln und Kräutern. An einer der Bänke bleiben wir kurz stehen, weil wir das Quaken von Fröschen, das Rufen eines Kuckucks und ein Rebhuhn gleichzeitig wahrnehmen. An einem kleinen Tennisplatz vorbei geht es zum „Zeltplatz Anna Fleuth“, wo zahlreiche Touristen und auch Einheimische die Chance auf Übernachtungen im Sommer nutzen. Entlang sonnenüberfluteter Wiesen- und Kartoffelfelder und kleinen Höfen führt der Weg zurück Richtung Schravelen.
An der Georgsritt-Brücke endet unser Ausflug. „Wir wollen die Strecke Richtung Kervenheim erweitern und vielleicht auch für eine anspruchsvollere Strecke in Richtung Achterhoek, den Wettener Busch“, wagt Melanie Pastuska schon einen Ausblick. „Das werden sicher sieben bis zehn Kilometer mehr. Wir wollen ein Wanderwegenetz herstellen, damit man kürzere oder auch längere Strecken absolvieren kann.“