Kreis Kleve. Mehrere Teams von ISAR Germany aus dem Kreis Kleve waren in den von der Hochwasserkatastrophe betroffenen Gebieten mit Spürhundeteams im Einsatz.

Gerade auf dem Rückweg vom Einsatz im Flutkatastrophengebiet in Rheinland-Pfalz, sind die Eindrücke der Helfer von ISAR Germany noch frisch. Vor Ort haben sie viele Dinge gesehen, die selbst für die erfahrenen Retter ungewöhnlich waren.

„Es ist eine ungewöhnlich große Trümmerlage. Die Lage in vielen Dörfern dort ist katastrophal“, berichtet Steffen van Vliet. Gemeinsam mit Hund Tilo bildet er eines der Spürhundeteams, die ISAR Germany in das Katastrophengebiet schickte. Dort erwarteten die Helfer, neben dem Anblick der Verwüstung, vor allem dankbare Menschen. „Es gab eine unheimlich große Hilfsbereitschaft vor Ort“, erzählt Steffen van Vliet. „Wir bekamen überall Essen oder Getränke angeboten. Die Menschen wollten das Wenige, was ihnen geblieben ist, mit uns teilen.“

Zahlreiche Helfer aus dem Kreis Kleve im Einsatz

Vier Teams aus dem Kreis Klevewaren auf der Suche nach vermissten Flutopfern. Neben der Einsatzleitung um Dr. Daniela Lesmeister und Michael Lesmeister aus Kleve sowie Dr. Steven Bayer aus Pfalzdorf waren aus Keppeln Conny Wagner und ihr Rettungshund Datura sowie die Spürhundeteams Steffen van Vliet und Tilo, Norbert Helpenstein und Jeltje, Anke Gellert-Helpenstein und QashQai zwei Tage aktiv und konnten bei der Ortung von noch vermissten Flutopfern helfen.

„Es wird wahrscheinlich noch Wochen und Monate dauern, bis sich die Lage in den Überflutungsregionen in Rheinland-Pfalz und in NRW auch nur annähernd wieder normalisieren kann. Die Zerstörung ist beispiellos furchtbar“, sagt Anke Gellert-Helpenstein. Entsprechend gefährlich war auch die Arbeit für die Helfer vor Ort. Am Ende kamen aber alle gesund und munter wieder vom Einsatz zurück.

Weitere Suchhundeteams auch in NRW im Einsatz

Während die Teams schon in Rheinland-Pfalz im Einsatz waren, gab es für die Hilfsorganisation noch eine Anfrage aus dem Rhein-Erft-Kreis in Nordrhein-Westfalen. Und so schickte ISAR Germany weitere Suchhunde und Baufachberater nach Erftstadt und Stolberg.

Hier wurden in der Nähe einer gefluteten Kiesgrube teilweise eingestürzte Häuser nach Menschen abgesucht. Außerdem wurde die Stabilität von Gebäuden und des Untergrundes geprüft. Durch die Wassermassen des Unwetters war die Kiesgrube geflutet worden. Es gab mehrere Hangrutsche. Durch das zurückgehende Wasser droht nun der Untergrund in der Umgebung instabil zu werden. Davon betroffen ist auch eine Wohnsiedlung.

Erfahrung aus internationalen Einsätzen

„Wir können hier unsere Erfahrungen aus vielen internationalen Einsätzen nach Naturkatastrophen einbringen“, sagt die ISAR-Vorsitzende Daniela Lesmeister. „Es ist wirklich schlimm, was die Bevölkerung im Katastrophengebiet der beiden Bundesländer ereilt hat.“

Insgesamt war die Hilfsorganisation in den Katastrophengebieten mit 14 Einsatzkräften und zehn Suchhunden im Einsatz.

>>>Die ISAR Germany im Einsatz

Die ISAR Germany wurde 2003 in Duisburg gegründet. Der Name steht für International Search and Rescue. Die Organisation ist ein Zusammenschluss aus Spezialisten von verschiedenen Hilfsorganisationen.

Neben der Rettung von Verschütteten kümmern sich die Experten um die medizinische Versorgung von Opfern. Inzwischen sind bei ISAR Germany rund 170 Helfer aktiv, die international und seit 2015 auch im Inland eingesetzt werden.